Geld, Ruhm, Sicherheit: Das perfekte Fach

(c) Clemens Fabry
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Je nach Ziel ist das richtige Studium für jeden ein anderes. „UniLive“ hat die Statistiken durchforstet.

Wien. Ob man sich lieber den Natur- oder den Geisteswissenschaften widmen soll, der Technik oder den Künsten – Ratschläge in diese Richtung sind klarerweise sinnlos. Und auch sonst gehen die Vorstellungen auseinander, wenn es darum geht, was man mit seinem Studium erreichen will. Der eine will Geld scheffeln, der andere andere einen sicheren Job – und das möglichst schnell. Wieder andere wünschen sich vor allem Anerkennung. „UniLive“ hat Statistiken durchforstet, um herauszufinden, welches Studium am besten zum individuellen Ziel führt.

•Der Profitorientierte: Wer mehr verdienen will als seine Freunde, der sollte Wirtschaftswissenschaften studieren. Wie eine Absolventenstudie der Uni Wien zeigt, sind Wirtschaftsabsolventen fünf Jahre nach dem Abschluss die Topverdiener. Im Median verdienen sie dann pro Monat 3469 Euro brutto. Auch Juristen und Naturwissenschaftler verdienen mit 3090 bzw. 3066 Euro recht gut. Hinten liegen Geistes- und Kulturwissenschaftler mit einem Medianeinkommen von 2193 Euro.

•Der Karrieretyp: Für den raschen Einstieg ins Berufsleben eignen sich (an der Uni Wien) die Bachelorstudiengänge (Wirtschafts-)Informatik, Geophysik oder Meteorologie. Die Hälfte der Absolventen findet binnen vier Wochen einen Job. Keine zwei Monate dauert das bei Statistikern, Betriebswirten, Mathematikern und Historikern. Am schwersten haben es hier Afrikanisten und Archäologen: Bis die Hälfte einen Job hat, vergeht ein halbes Jahr.

•Der Unsichere: Nicht alle Berufsgruppen sind gleichermaßen beliebt. Wem ein guter Ruf wichtig ist, der ist mit einem Medizinstudium gut beraten. Denn der Beruf Arzt steht bei den Beliebtheitsrankings stets ganz vorn. Nicht so geschätzt sind dagegen Banker.

•Der Genießer: Wer gern eine lange Studienzeit verbringen möchte, der sollte sich in Leoben umschauen: Angehende Montanwissenschaftler brauchen mit 10,2 Semestern am längsten für den Bachelor (ob das nur am Genuss liegt, ist aber fraglich). Am flottesten geht es laut Statistik Austria bei theologischen Studien.

•Der Behütete: Wer den Job noch nicht im Visier hat und im Studium eine familiäre Atmosphäre schätzt, der sollte an den Unis für Musik und darstellende Kunst in Wien oder Graz oder am Mozarteum studieren. Dort kommen laut Ministerium im Schnitt nur 15 Studenten auf einen Professor.

•Der Gesellige: Wer das Bad in der Menge liebt, der geht an die Uni Wien. Nach Fach findet man österreichweit die meisten Gleichgesinnten bei Jus (4800 Anfänger). Die zweitmeisten Anfänger haben die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, es folgen Anglistik und Amerikanistik. (kw)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2014)

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