Studieren weit weg von daheim

(c) Illustration: Petra Winkler
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Wie geht es Studenten vom Land in der Stadt? Am Anfang steht oft ein wenig Ratlosigkeit - und manche Gruppen bleiben in Wien gern unter sich. Bis irgendwann das Präfix "Ex" vor dem Heimatbundesland steht.

"Dahoam in Wean" prangt auf der Webseite des Vereins der Oberösterreicher in Wien. Auf den Bildern sieht man Kirchen, Berge, Seen. Sie suggerieren: Das fehlt denen, die in die "große, fremde Stadt" gezogen sind. Tatsächlich tauschen viele Studenten grüne Wiesen, Kaspressknödel oder Reindling gegen Begegnungszone, Würstelstand und Mannerschnitten: 59 Prozent der Studienanfänger sagen laut Studierendensozialerhebung, dass sie in ländlicher Umgebung aufgewachsen sind. Und das Ankommen in der Stadt, besonders in Wien, ist nicht immer leicht.

Das beginnt damit, dass man mit offensiven Bettlern zurechtkommen muss, die einen sechsten Sinn für frisch inskribierte, zynismusfreie Studenten haben. Und endet mit totaler Ratlosigkeit an der Selbstbezahl-Kassa. Oder, noch deprimierender, mit dem "Zu blöd zum Öffi-Fahren"-Blick, den andere Fahrgäste einem zuwerfen, wenn man den Türöffner zu spät betätigt. Wenn dann auch noch die GIS an der Türe klingelt, werden selbst Hartgesottene in der nächsten Bar einen Schnaps ordern wollen. Um mit einer Liste von 43 Gin-Sorten in der Hand festzustellen, dass Schnaps hier nicht üblich ist.

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