FH Wien: Institut für Journalismus führungslos

Wien Institut fuer Journalismus
Wien Institut fuer Journalismus(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Bereits seit Mai steht der Abgang des Institutsleiters fest. Einen Nachfolger gibt es dennoch nicht. Ausgeschrieben wurde die Stelle an der FH Wien am 22. August, die Bewerbungsfrist läuft noch bis 14. September.

Wien/Thea. Am Institut für Journalismus und Medienmanagement der FH der Wirtschaftskammer Wien hat vergangene Woche das neue Studienjahr begonnen. Für einen allerdings nicht: den neuen Institutsleiter. Denn der- oder diejenige steht noch nicht fest. Und das, obwohl seit Anfang Mai bekannt ist, dass der langjährige Institutsleiter, Reinhard Christl, an die FH St. Pölten wechseln wird.

Ausgeschrieben wurde die Stelle an der FH Wien am 22. August, die Bewerbungsfrist läuft noch bis 14. September. Die Stelle ist zwar nicht unbesetzt – Christl wird noch bis 1. November bleiben – dennoch wirft das Ausschreibungsdatum einige Fragen auf. Allen voran: Wieso bemüht die FH sich (offiziell) erst dreieinhalb Monate nach Bekanntwerden von Christls Wechsel um einen Nachfolger? „Wir wollten mit der Ausschreibung das Sommerloch abwarten“, sagt Geschäftsführer Michael Heritsch. Vor dem Sommer würden sich wenige Menschen Gedanken über einen Jobwechsel machen.

Dieses Argument leuchtet nicht allen ein. So provoziert das späte Ausschreibungsdatum auch Gerüchte. Eines davon ist jenes, dass man versucht hat, ohne Ausschreibung einen (parteipolitisch) passenden Kandidaten zu finden. Solche Gerüchte muss man laut Heritsch „aushalten“. Denn: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen.“ Mit ihm gebe es eine solche Art der Postenbesetzung sicher nicht, da „müsste man sich auch gleich einen neuen Geschäftsführer suchen“, kontert er den Vorwürfen.

Dennoch ist der Geschäftsführer nicht die letzte Instanz – immerhin hat die FH Wien auch eine Eigentümerin, die an Entscheidungen über Studiengangsleiter nicht ganz unbeteiligt ist. Und das ist die Wirtschaftskammer Wien. Dort betont man, dass die Verantwortung beim Geschäftsführer liege. WKW-Präsidentin Brigitte Jank wollte deshalb kein Statement abgeben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.