Kuntzl: "Jeder soll Wunschstudium beginnen können"

Kuntzl Jeder soll Wunschstudium
Kuntzl Jeder soll Wunschstudium(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Im Rahmen der Zugangsbeschränkungen soll es nur dann Aufnahmeverfahren geben, wenn es an einer Uni mehr Interessenten als Plätze gibt.

Auch wenn es im Zuge des Testlaufs zur Studienplatzfinanzierung ab dem Wintersemester 2013/14 in fünf Studienfeldern bzw. 19 Studien Platzbeschränkungen geben wird, soll weiterhin jeder freie Studienwahl haben. "Jeder soll sein Wunschstudium beginnen können - wenn auch vielleicht nicht an der Universität erster Wahl", betonte SP-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) am Montag. Zugangsregelungen seien bei dem geplanten Modell kein Automatismus, so Töchterle. Denn meistens gebe es genügend andere Studienorte, auf die man ausweichen könne.

Durch die Anhebung der Studienplätze in den betreffenden Fächer "entsteht die Notwendigkeit vielleicht nahezu nicht", meinte der Minister. Dass Studenten, die ein Studium aus dem Bereich Architektur, Biologie, Informatik, Wirtschaftswissenschaften oder Pharmazie nicht an ihrer Wunschuni absolvieren können, sich dann eben an einer anderen Uni - vielleicht auch in einem anderen Bundesland - einschreiben, ist aus Kuntzls Sicht realistisch. Außerdem könne die Regierung nur die Möglichkeit offen halten.

Mehrstufige Aufnahmeverfahren

Aufnahmeverfahren soll es nur dann geben, wenn es an einer Uni mehr Interessenten als Studienplätze in einem Bereich gibt. Für die Aufnahmetests soll es dann gesetzliche Vorgaben geben. "Das wird nicht die eine, schicksalhafte Knockout-Prüfung", betonte Kuntzl. Vielmehr soll es mehrstufige Verfahren geben, die auch in das erste Semester hineinreichen können und bei denen Diskriminierung ausgeschlossen sein soll.

Die zu erwartende Verschiebung der Studentenströme durch die Platzbeschränkungen findet Töchterle positiv: "Ich befürchte diese Verschiebung nicht, ich erhoffe sie." Immerhin gebe es an anderen Universitäten bzw. in anderen Fächern oftmals noch Platz für mehr Studenten. Ziel der Studienplatzfinanzierung sei schließlich eine gute Betreuungsrelation, betonte Töchterle, und darauf liege auch der Fokus beim aktuellen Probelauf. Dazu werden auch 95 neue Professuren bzw. äquivalente Posten in den fünf Studienfeldern eingerichtet.

Kandidaten für Zugangsprüfungen absehbar

Die Kandidaten für Zugangsprüfungen sind ein Jahr vor Start des Modells absehbar: So nannte Karlheinz Töchterle exemplarisch die Wiener Wirtschaftsuniversität (WU), an der es im Bachelorstudium Wirtschafts- und Sozialwissenschaften im Wintersemester 2011/12 fast 3.600 Studienanfänger gab. Das Ministerium sieht in seinen internen Berechnungen indes nur 3.000 Plätze an der WU bei gleichzeitiger Schaffung zusätzlicher Plätze in Wirtschaftsstudien an anderen Unis vor. An der Technischen Uni Wien wiederum könnte die Zahl der Anfänger von rund 1.100 auf 800 zurückgehen.

Wie die Plätze letztlich wirklich zwischen den Unis in ganz Österreich verteilt werden, entscheidet sich in Verhandlungen zwischen Ministerium und den einzelnen Standorten. Gesetzlich wird nur die Gesamtzahl an Plätzen vorgegeben. Mit den Unis wird in den Leistungsvereinbarungen oder den jährlichen Gestaltungsvereinbarungen verhandelt, "wie viele Plätze sie anbieten können oder müssen", so Töchterle.

(APA)

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