Protest: Einige hundert Studenten auf der Straße

APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Slogans erinnerten an die Unibrennt-Proteste - doch die Zeiten, als zigtausende Studierende pfeifend durch Wien marschierten, sind vorbei.

"Wessen Bildung, unsere Bildung? Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!", skandierten die Studenten am Mittwochnachmittag vor der Uni Wien. Die Slogans erinnerten an die Unibrennt-Proteste vor mittlerweile drei Jahren - doch die Zeiten, als zigtausende Studierende pfeifend durch Wien marschierten, sind vorbei. Nicht einmal die SPÖ-Bildungssprecherin heißt die Proteste gut.

Immerhin einige hundert Personen nahmen bei nasskaltem Wetter an den Demonstrationen teil: In Wien waren es laut Polizei 350, laut ÖH etwa 800 bis 1000, in Salzburg 150 und in Innsbruck 50. Die ÖH hatte zum Protest gegen Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen aufgerufen.

Am Donnerstag soll die Neuregelung der Gebühren - zahlen müssen dann langsame und Nicht-EU-Studenten, letztere aber künftig doppelt - im Nationalrat beschlossen werden. Außerdem wehren sich die Studenten gegen Zugangsbeschränkungen, die mit dem Testlauf der Studienplatzfinanzierung in fünf Studienfeldern, 19 Fächern, möglich werden.

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"Euer Studium war geschenkt, unseres wird beschränkt. Studieren ist nicht elitär, gebt den Zugang zu Bildung her": Sprüche wie dieser prangten daher hauptsächlich auf den (wenigen) Plakaten vor der Uni Wien. Vertreten waren übrigens auch Asylwerber aus dem Protestcamp im nahen Votivpark: Sie unterstützten die Studenten mit dem Slogan "No border, no nation - free education."

SPÖ-Kuntzl kritisiert Protest

Protest gegen den Protest kam von SP-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl. Sie betonte, dass es sich bei den Gebühren um die Wiederherstellung eines Gesetzes handle. Und zwar jenes Gesetzes, das vor den Wahlen 2009 als "Abschaffung" der Studiengebühren beschlossen wurde. "Mir fehlt diesmal wirklich jedes Verständnis dafür, dass jetzt - bei allem grundsätzlichem Verständnis für kritische Jugendorganisationen - zu Demonstrationen 'gegen die Wiedereinführung von Studiengebühren' aufgerufen wird."

Es gebe keine generelle Erhöhung der Gebühren, nicht mehr Betroffene und auch Bürger aus Drittstaaten seien nur zum Teil von der Verdoppelung der Gebühren betroffen, da Kinder von Migranten nunmehr Inländern gleichgestellt würden. Zusätzlich sei auch die Studienbeihilfe erhöht worden.

(beba)

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