Betriebe werben um frustrierte Studierende

Betriebe werben frustrierte Studierende
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Die deutsche Handwerkskammer warnt vor der voranschreitenden Akademisierung.

Berlin/Apa. Die voranschreitende, viel gepriesene Akademisierung der Jugend hat nicht nur Befürworter. Die deutschen Handelskammern wollen gezielt gegensteuern – und verstärkt um „frustrierte Studenten“ buhlen. Das kündigte Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, vergangene Woche in der „Saarbrücker Zeitung“ an. Der Trend zur Akademisierung im deutschen Bildungswesen sei „fatal“, so Kentzler.

Der Hintergrund: Wie auch in Österreich entscheiden sich immer weniger Jugendliche dafür, nach der Pflichtschule einen Beruf zu erlernen. Das Handwerk – und die Lehre generell – ist in einer Imagekrise.

Die Handwerkskammer will das ändern: An den Universitäten gebe ein Drittel der Studierenden frühzeitig auf, rechnet sie vor. In naturwissenschaftlichen Fächern etwa würden mit jeder Zwischenprüfung Leistungsschwächere „in großer Zahl“ ausgesiebt. Im Handwerk bekämen Studierende hingegen „eine klare Orientierung – und zwar nach oben“.

Auch in Österreich klagen viele Lehrbetriebe über einen Mangel an qualifizierten Bewerbern. Viele Schulen würden die Jugendlichen mit aller Gewalt im System halten wollen – und zwar unabhängig davon, ob diese tatsächlich für höhere Bildung geeignet seien, lautet einer der Vorwürfe.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2013)

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