WU: "Abweisen geeigneter Studenten inakzeptabel"

Abweisen geeigneter Studenten inakzeptabel
Abweisen geeigneter Studenten inakzeptabel(c) APA (HARALD SCHNEIDER)
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Bei den deutschsprachigen Masterstudien gibt es keine Zugangsbeschränkungen, was an der WU zu einer hohen Drop-Out-Quote führt. Es gibt zehnmal so viele Interessenten wie Plätze.

Die Wirtschaftsuniversität steckt in einem "Dilemma", wie es in der neuen Leistungsvereinbarung mit dem Wissenschaftsministerium heißt. Zwischen 2013 und 2015 laufen die Masterstudien voll an, allerdings sind Engpässe zu erwarten. Daher müsse "eine dramatische Entscheidung bei den Masterstudien getroffen werden". Rektor Christoph Badelt fordert entweder flächendeckende Zugangsregeln, oder es müssten deutlich mehr Studienplätze finanziert werden.

Badelt verweist darauf, dassdie WU in einer vergelichbaren Situation schon einmal Klage eingereicht habe: Nachdem das Wissenschaftsministerium weder die versprochenen Zugangsbeschränkungen durchgebracht noch mehr Budget zur Verfügung gestellt hatte, musste es zahlen: Ende 2011 wurde das Ministerium verpflichtet, zusätzliche sechs Millionen Euro zu überweisen.

Abweisung von Studenten "inakzeptabel"

Badelt will nun mehr Geld für Masterprogramme, denn: "Die Abweisung einer immer größer werdenden Zahl von fachlich geeigneten Studienbewerber/inne/n erscheint unter den derzeitigen bildungspolitischen Rahmenbedingungen inakzeptabel."

Derzeit gibt es nur für die sieben englischsprachigen Masterstudien die Möglichkeit, den Zugang zu beschränken. Die acht deutschsprachigen Master stehen hingegen - theoretisch - jedem Bachelorabsolventen offen, der den formalen Kriterien genügt. Laut Badelt gibt es zehnmal so viele Interessenten wie Plätze. Die Folge: Ohne Zugangsbeschränkungen werde es weiterhin "insbesondere am Beginn des Studiums, zu einer bildungspolitisch unerwünscht hohen Drop-Out Rate kommen".

16,5 volle Professuren nötig

Für eine künftige Regelung bei den deutschsprachigen Masterstudien stehen laut Badelt drei Varianten zur Auswahl. Variante 1: Es werden Plätze für alle rund 1660 Bewerber und dafür zusätzliche 16,5 voll ausgestattete Professuren zur Verfügung gestellt. Variante 2: Durch Zugangsregeln werden wie bisher rund 890 Anfänger aufgenommen, allerdings ebenso viele Bewerber abgewiesen. Variante 3: Es werden Zugangsregeln beschlossen, gleichzeitig aber 330 zusätzliche Masterplätze pro Jahr ( sowie sieben dafür nötige Professuren) geschaffen.

Das Ziel der WU: Künftig soll wenigstens die Hälfte derer, die ihren Bachelor an der WU absolvieren, dort auch einen Masterplatz erhalten. In den Jahren 2013 bis 2015 soll mit einem schrittweisen Ausbau in den am stärksten nachgefragten Programmen (Finanzwirtschaft und Rechnungswesen, Management und Wirtschaftsrecht) begonnen werden.

Der von der Regierung geplante Probelauf für eine Studienplatzfinanzierung soll nur für Bachelorstudien gelten. Außerdem sind davon nicht alle Fächer an der WU umfasst.

(APA/Red.)

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