Wo man Shitstorms studieren kann

Shitstorms studieren kann
Shitstorms studieren kann(c) FABRY Clemens
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Die Hochschule Anhalt in der ostdeutschen Provinz startet einen Master-Studiengang, der den Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter beinhaltet.

In Bernburg in Sachsen-Anhalt soll ab April gelehrt werden, wie man soziale Netzwerke ideal einsetzen kann. Daniel Michelis, Professor an der örtlichen Hochschule Anhalt, will Studenten im deutschlandweit ersten Studiengang zu Twitter und Facebook fit für die Online-Kommunikation machen, wie die "Welt" berichtet. Der Betriebs- und Kommunikationswissenschaftler betritt absolutes Neuland mit dem Master Online-Kommunikation, wie er sagt. Lediglich im schweizerischen Luzern gebe es Pläne für eine ähnliche akademische Ausbildung.

Für den Studiengang werden Studenten zugelassen, die schon einen Bachelor in Wirtschafts- oder Kommunikationswissenschaften haben. "Wer sich bei uns bewirbt, braucht kein Nerd zu sein. Falls jemand noch keine 100 Twitter-Follower hat, dann ist das kein Problem", sagt Michaelis gegenüber der "Welt". Dafür wisse man nach dem Studium, wie man sich eine Fanbasis im Internet aufbauen könne.

Kampf gegen den Shitstorm

Große Unternehmen setzen bekanntermaßen vermehrt auf soziale Netzwerke. Auf die Gefahren werde aber selten richtig reagiert, sagen Experten. Schmutzkampagnen oder ein Sturm der Entrüstung, als "Shitstorm" bezeichnet, sind schnell losgetreten und schwer zu bekämpfen.

Ausbildungen in diesem Bereich sind begehrt: "Bedarf gibt es im hohen Maße", heißt es vom Bundesverband deutscher Pressesprecher, Ulrich Kirsch. "Sehr viele Unternehmen haben noch keine Online-Strategie, speziell was das Social Web angeht." Ob ein Masterstudium der beste Weg sei, bezweifelt Kirsch jedoch.

Im Studium geht es zwar um Online-Inhalte, aufgebaut ist es aber klassisch. Das heißt: Seminare und Vorlesungen mit physischer Präsenz.

(Red.)

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