Immer mehr ausländische Studenten

Immer mehr auslaendische Studenten
Immer mehr auslaendische Studenten(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Zahl internationaler Studenten hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Der Großteil kommt aus Deutschland. Ausländer brechen ihr Studium häufiger ab als Inländer.

Die Zahl der ausländischen Studenten hat sich an den österreichischen Hochschulen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im Wintersemester 2010/11 studierten rund 65.000 Ausländer an den heimischen Unis, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Damit ist in etwa jeder fünfte Student in Österreich Ausländer - im internationalen Vergleich eine sehr hohe Zahl, die nur von Zypern übertroffen wird. Mit 47 Prozent ist der Anteil ausländischer Studenten an den Kunstunis besonders hoch.

Der Großteil der Ausländer an den Unis stammt aus Deutschland (38 Prozent), elf Prozent aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, neun Prozent aus Südtirol und fünf Prozent aus der Türkei. 17 Prozent haben den Pass eines anderen osteuropäischen Landes, neun Prozent kommen aus westeuropäischen Ländern und elf Prozent aus Staaten außerhalb Europas. Für Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) zeigt der hohe Anteil ausländischer Studenten, dass "die heimischen Hochschulen attraktiv sind".

Studium wird häufiger abgebrochen

Ausländische Studenten brechen im Vergleich zu ihren österreichischen Kollegen ihr Studium deutlich häufiger ab. Dabei zeigen sich allerdings Unterschiede nach Herkunftsregionen: Südtiroler und Deutsche zählen zu den "erfolgreichsten" ausländischen Studenten in Österreich, Studierende aus ost-, west- und außereuropäischen Ländern weisen besonders hohe Abbruchquoten auf. Zum Teil liege das daran, dass viele an eine andere (ausländische) Hochschule wechseln, womit sie in Österreich als Drop-Out zählen. Dazu zählen etwa sogenannte Free Mover, das sind Studenten, die außerhalb eines regulären Austauschprogramms ein Auslandssemester bzw. -jahr in Österreich absolvieren.

Internationale Studierende kommen häufiger aus Akademikerfamilien, gehen während des Semesters seltener einer Erwerbstätigkeit nach und haben demzufolge auch ein um rund 120 Euro niedrigeres Grundbudget zur Verfügung als Bildungsinländer (1020 gegenüber 900 Euro pro Monat).

Südtiroler studieren oft Lehramt

Deutsche Studenten sind überdurchschnittlich häufig in naturwissenschaftlichen Studien, vor allem Psychologie, sowie medizinischen Fächern eingeschrieben. Südtiroler studieren überdurchschnittlich oft Lehramtsstudien und technische Fächer, Personen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens sind ebenfalls häufig in technischen sowie in sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen sowie in künstlerischen Fächern inskribiert. Türken studieren vor allem Technik, Osteuropäer Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Kunst und Westeuropäer Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Kunst. Studenten aus Ländern außerhalb Europas zeiht es in Österreich vor allem in die Technik, Kunst und die Theologie.

(APA)

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