Rektorenchef Schmidinger fordert von der Finanzministerin Klarheit, aus welchen Budgetmitteln die geplante Fakultät in Linz finanziert werden soll.
Die Universitätenkonferenz (uniko) hat sich am Mittwoch verwundert über Absichtserklärungen der Regierung gezeigt, eine Medizin-Fakultät in Linz einzurichten. Uniko-Chef Heinrich Schmidinger forderte von Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), sie solle "klar und deutlich sagen, aus welchen Budgetmitteln der Bund die neue Medizinische Fakultät zu finanzieren gedenkt". Ohne eine diesbezügliche Aussage "fehlt dem Plan der neuen Fakultät die realistische Basis", betonte er in einer Aussendung.
Außerdem würden die drei bestehenden Medizin-Unis in Wien, Graz und Innsbruck noch auf die versprochene Lösung zur Abdeckung des klinischen Mehraufwandes warten, die Fekter vor der Einrichtung einer neuen Medizin-Uni lösen wolle. Er erwarte sich "eine seriöse Behandlung der Bedenken und Argumente" der uniko, aber auch des Wissenschaftsrats als offizielles Beratungsorgan für Politik und die Universitäten, der "keine Notwendigkeit" für eine Medizin-Fakultät in Linz sieht.
"Ich mahne ein, diese Bedenken ernst zu nehmen", so Schmidinger. Er kritisierte außerdem, dass die Politik sich schon jetzt anschicke, vollendete Tatsachen zu schaffen, obwohl die Linzer Medizin-Fakultät erst Mitte Mai in der Hochschulkonferenz diskutiert werden soll.
Uni Linz distanziert sich
Von der Uni Linz kam postwendend eine Retourkutsche: Man distanziere sich von der Aussendung Schmidingers. Auch die JKU sei Mitglied der Uniko, "sodass es sich um keine einheitliche Stellungnahme der Universitätenkonferenz handelt". Zudem verwundere es, dass bei ähnlichen Aktivitäten anderer Unis in jüngster Zeit keine Stellungnahmen abgegeben worden seien.
Die Auswirkungen und Notwendigkeiten der Fakultät seien "sehr genau untersucht" worden; sämtliche Schritte seien in Abstimmung mit den zuständigen Experten aus Finanz- und Wissenschaftsministerium erfolgt. "Die JKU ist von der überregionalen Bedeutung und der zukunftssichernden Notwendigkeit der Medizinischen Fakultät überzeugt."
(APA)