Die Umstellung auf Bachelor und Master bringt ein ordentliches Plus bei den Abschlüssen. Frauen liegen bei den Erstabschlüssen mit 60 Prozent vorne.
Die Zahl der Studienabschlüsse an den österreichischen Universitäten hat sich vom Studienjahr 2000/01 bis 2011/12 verdoppelt: Vor zwei Jahren schlossen 34.342 Personen ein Studium ab. Das liegt nur zum Teil an den stetig steigenden Studierendenzahlen. Ausschlaggebend ist vor allem die Umstellung auf Bachelor und Master. Die neue Studienarchitektur bringt eine kürzere Studiendauer bis zum Erstabschluss mit sich. Im vergangenen Studienjahr haben erstmals mehr Personen ein Bachelorstudium abgeschlossen als ein Diplomstudium.
Mit der Umstellung auf den Bachelor ist auch eine der größten Hürden im Studium weggefallen, nämlich die Diplomarbeit. Diese war häufig ein „letzter Stolperstein“ vor Studienende. Die kürzeren und weniger anspruchsvollen Bachelorarbeiten sind einfacher zu bewältigen.
Die kürzere Studiendauer dürfte vor allem den Frauen entgegengekommen. Herrschte 2000/01 noch praktisch Geschlechterparität bei der Zahl der Gesamt-Abschlüsse, haben die Frauen mittlerweile mit einem Anteil von 56,7 Prozent klar die Nase vorn. Bei den Erstabschlüssen beträgt der Frauenanteil mittlerweile sogar fast 60 Prozent.
Knapp in Führung liegen die Männer dagegen noch auf höherem akademischem Niveau: Bei den Zweitabschlüssen kommen sie noch auf einen Anteil von 53,2 Prozent - im Vergleich zu den 62,8 Prozent im Studienjahr 2000/01 deuten allerdings auch hier die Zeichen auf ein baldiges Vorbeiziehen der Frauen.
Bachelor und Master
Für den Erstabschluss im Bologna-System, den Bachelor, ist im Regelfall eine Mindeststudienzeit von nur sechs Semestern vorgesehen, für den Erstabschluss im "alten" Diplomstudiensystem (meistens: Magister) eine Mindeststudienzeit von im Regelfall acht Semestern. Dementsprechend ist auch der Zweitabschluss im Bologna-System (Master) schneller erreichbar als im Diplomstudium (Doktorat).
Insgesamt haben 2000/01 15.070 Personen einen Erstabschluss erreicht, zehn Jahre später waren es 27.209. Bei den Zweitabschlüssen war sogar mehr als eine Verdreifachung zu verzeichnen. 2000/01 wurden noch 2085 Doktorate abgeschlossen, 2011/12 gab es dagegen schon 7133 frisch gebackene Master bzw. Doktoren.
(APA/Red.)