Uni: Bachelor katapultiert Frauen nach vorn

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Symbolbild(c) Erwin Wodicka
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Die Zahl der Uni-Abschlüsse hat sich seit dem Studienjahr 2000 verdoppelt. Frauen liegen bei den Erstabschlüssen mit 59 Prozent deutlich vorn.

Wien/Apa/Beba. Die Frauen haben die Männer mittlerweile deutlich überholt, was die universitäre Bildung betrifft: Während im Studienjahr 2000 noch ungefähr gleich viele Frauen wie Männer ein Studium abschlossen, lag der Frauenanteil unter den jungen Akademikern vor zwei Jahren bei 56,7Prozent. Bei den Erstabschlüssen – also Bachelor oder Magister – sind inzwischen sogar sechs von zehn Absolventen Frauen (siehe Grafik).

Auf höherem akademischen Niveau liegen die Männer dagegen noch knapp in Führung: Bei Master oder Doktorat, den sogenannten Zweitabschlüssen, kommen sie auf einen Anteil von 53,2Prozent. Allerdings deutet alles darauf hin, dass die Frauen auch hier alsbald vorn liegen werden: Der Männeranteil bei diesen Zweitabschlüssen ist seit dem Studienjahr 2000 um zehn Prozentpunkte gesunken.

Insgesamt hat sich die Zahl der universitären Abschlüsse zwischen den Jahren 2000 und 2011 verdoppelt. So schlossen vor zwei Jahren 34.342Personen ein Studium ab. Das liegt nicht allein an den stetig steigenden Studentenzahlen, sondern auch an der neuen Studienarchitektur mit Bachelor und Master.

Durch die kürzere Dauer bis zum ersten Abschluss – die meisten Bachelorstudien dauern nur sechs Semester, Diplomstudien meist acht – bringt die Umstellung ein kräftiges Plus. Mit dem Bachelor fällt auch eine der größten Hürden für den Abschluss weg: die Diplomarbeit. Im vergangenen Studienjahr haben erstmals mehr Personen ein Bachelor- als ein Diplomstudium abgeschlossen.

Öffentliche Ausgaben gestiegen

Auch wenn die Finanzierung mit dem Anstieg der Studentenzahlen nicht mithält, so ist ihre Entwicklung zumindest im internationalen Vergleich positiv. So gehört Österreich zu jenen europäischen Ländern, in denen die öffentlichen Uni-Ausgaben zwischen 2008 und 2012 um fünf bis zehn Prozent gestiegen sind (inflationsbereinigt). Über zehn sind es nur in Deutschland, Norwegen und Schweden.

In zahlreichen Ländern – darunter Italien, Griechenland, Spanien Großbritannien, Tschechien, Irland – sind die Ausgaben um mehr als zehn Prozent gesunken.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2013)

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