OECD: Bildungsstand weiter hoch

Österreich hat durch die berufsbildenden Schulen und die Lehre ein starkes Berufsbildungssystem. Allerdings gibt es nur in der Türkei weniger Jung-Akademiker.

Der Bildungsstand der Bevölkerung in Österreich ist laut der am Dienstag präsentierten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2013" (EducationataGlance) zwar grundsätzlich hoch - Aufholbedarf gibt es aber nach wie vor bei der Akademikerquote. Demnach haben 82 Prozent der Österreicher im Erwerbsalter mindestens einen Abschluss der Sekundarstufe II (z.B. Matura oder Lehre), im OECD-Vergleich sind es nur 74 Prozent. Bei der tertiären Bildung sieht es schlechter aus: Nur 19 Prozent der Österreicher im Alter von 25 bis 64 Jahren verfügen über einen Hochschulabschluss, in der OECD sind es 32 Prozent. Und auch in Zukunft werden in Österreich weniger junge Menschen eine Hochschule abschließen als im internationalen Vergleich.

Berufsbildenden Schulen erfolgreich

Der hohe Bildungsstand geht vor allem auf das Konto beruflicher Bildungsgänge wie der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) oder der Lehre sowie des sogenannten postsekundären nichttertiären Bereichs, z.B. Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege oder die Berufsreifeprüfung. "Von einem starken Berufsbildungssystem, wie es in Österreich existiert, ist anzunehmen, dass es seinen Absolventen gute Arbeitsmarktergebnisse verspricht", schreibt die OECD in ihrer Ländernotiz zu Österreich.

"In der modernen Wissensgesellschaft steigt allerdings auch die Nachfrage nach Personen mit tertiärem Bildungsabschluss sowie starken allgemeinen Kompetenzen und Fertigkeiten", heißt es gleich im nächsten Satz. Derzeit hat nur rund jeder fünfte Österreicher einen akademischen Abschluss (OECD-Schnitt: 32 Prozent) - weniger Akademiker gibt es in der OECD nur in der Türkei, (14 Prozent), Italien (15), Portugal, Mexiko (je 17) und Tschechien (18). Die Akademikerquote umfasst sowohl die Abschlüsse des Tertiärbereichs A (Unis Fachhochschulen/FH, Pädagogische Hochschulen/PH) als auch des Tertiärbereichs B (z.B.Werkmeisterschulen, Kollegs sowie Hebammen- und Medizinisch-Technischen Akademien).

Nur in Türkei weniger Jung-Akademiker

Bedenklich: Noch größer ist der Abstand bei den Jungen. In Österreich verfügen 21 Prozent der 25- bis 34-Jährigen über einen Hochschulabschluss, im OECD-Schnitt sind es 39 Prozent. Hinter Österreich liegt nur die Türkei (19 Prozent).

Auch in Zukunft wird es in Österreich trotz hoher Steigerungen weniger Studienanfänger und Hochschulabsolventen als in den anderen OECD-Staaten geben: Zwar betrug die Studienanfängerquote in Österreich im Jahr 2011 68 Prozent - in der OECD lag sie allerdings mittlerweile bei 79 Prozent (jeweils inklusive Tertiärbereich B). Betrachtet man nur Unis, FH und PH, liegt die Anfängerquote bei 52 Prozent in Österreich und 60 Prozent in der OECD.

(APA)

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