Medizin: 10.000 Bewerber schreiben denselben Test

Medizin 10000 Bewerber schreiben
Medizin 10000 Bewerber schreiben(c) APA
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Nach viel Kritik an den Tests gibt es nun zum ersten Mal ein einheitliches Verfahren in Wien, Graz und Innsbruck. Für 1500 Plätze gibt es mehr als 10.000 Bewerber.

Eine Premiere gibt es heuer beim Aufnahmeverfahren für das Medizinstudium: Erstmals stellen sich die 10.643 Bewerber einem einheitlichen Aufnahmetest. Am Freitag, dem 5. Juli, rittern junge Leute an den Medizin-Unis in Wien, Innsbruck und Graz um einen den 1500 Anfänger-Studienplätze. Die Zahl der Bewerber übersteigt die der Plätze dabei um ein Vielfaches, angemeldet haben sich deutlich mehr Frauen als Männer.

Auch ausgewertet wird heuer einheitlich: Die "gendergerechte" Auswertung an der Medizin-Uni Wien kommt damit nicht mehr zur Anwendung - dabei wurden die Ergebnisse nach Geschlechtern getrennt ermittelt. Das führte dazu, dass Frauen trotz identer oder niedrigerer Punktezahl einen höheren Testwert als Männer aufwiesen und deshalb einen Studienplatz bekamen. Insgesamt gibt es um 444 Bewerber mehr als im Vorjahr.

Innsbruck: Mehr Deutsche als Österreicher

An der Medizinischen Universität Wien haben sich insgesamt 5733 Personen zum Aufnahmetest angemeldet, vergeben werden 740 Plätze. In Innsbruck haben sich 2795 Personen für 400 Plätze angemeldet. Mit 1577 Personen gibt es mehr Bewerber aus Deutschland als aus Österreich. An der Medizinischen Universität Graz sind 2115 Personen angemeldet, vergeben werden 360 Plätze.

An den drei Med-Unis gibt es erstmals einen einheitlichen Test; für Humanmedizin der MedAT-H und für Zahnmedizin der MedAT-Z. Der MedAT-H besteht aus einem Test über das schulische Vorwissen aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, einem Test zur Überprüfung der Lesekompetenz und des Textverständnisses sowie einem Teil zur Bewertung der "Kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten", der wiederum die vier Aufgabengruppen "Zahlenfolgen", "Gedächtnis und Merkfähigkeit", "Figuren zusammensetzen" sowie "Mathematisches Denken" umfasst.

Der MedAT-Z umfasst den Wissenstest, einen Testteil zur Überprüfung manueller Fertigkeiten (Drahtbiegen und Zeichnen) sowie einen gegenüber dem MedAT-H verkürzten Testteil "Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten" (Zahlenfolgen, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen).

Bisher haben die Medizin-Uni Wien und die Medizin-Uni Innsbruck für die Aufnahme den in der Schweiz entwickelten Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) eingesetzt, der vor allem kognitive Fähigkeiten überprüft. Die Medizin-Uni Graz setzte dagegen auf einen selbst entwickelten Wissenstest.

Quotenregelung

75 Prozent der Studienplätze sind laut einer Quotenregelung für Personen mit österreichischem Maturazeugnis reserviert, 20 Prozent gehen an Bewerber aus EU-Staaten und fünf Prozent an Kandidaten aus Drittstaaten. Der allergrößte Teil der Studienplatz-Bewerbungen aus den EU-Ländern kommt wieder aus Deutschland.

(APA/Red.)

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