Nachdem die Finanzierung für die Linzer Fakultät steht, fordert nun Salzburg Mittel für den sogenannten klinischen Mehraufwand durch die Privatuni.
Nun ist das eingetreten, was viele Kritiker der geplanten Medizin-Fakultät in Linz befürchtet haben: Nachdem die Finanzierung für das Linzer Projekt steht, rufen nun auch andere nach Geld. Erster ist dabei Salzburg mit seiner privaten Paracelsus-Medizinuniversität (PMU). Das Land fordert vom Bund Mittel für den sogenannten klinischen Mehraufwand, der Krankenanstalten entsteht, wenn diese als Uni-Kliniken universitäre Forschung und Lehre betreiben.
Mehr noch: Gestützt auf ein juristisches Gutachten aus der Feder des Salzburger Verfassungs- und Verwaltungsrechtlers Benjamin Kneihs wird eine Klage beim Verfassungsgerichtshof vorbereitet, mit der dieses Geld vom Bund eingeklagt werden soll. Pro Jahr handelt es sich dabei um rund 50 Millionen Euro, hieß es gegenüber DiePresse.com. Zudem will Salzburg vom Bund als Vergütung der Ausbildung 200.000 Euro pro Medizin-Absolvent – das sind bis zu 10 Millionen Euro pro Jahr. Denn pro Jahr starten 50 Studierende mit dem Studium an der PMU, die Abbrecherquote ist sehr niedrig.
Man freue sich über die oberösterreichischen Verhandlungserfolge in puncto Medizin-Fakultät, wolle aber auf die älteren Rechte Salzburgs zur Errichtung einer solchen verweisen, so die Landesregierung gestern, Donnerstag. Diese seien beispielsweise schon bei der Wiedererrichtung der Salzburger Universität im Jahr 1962 und auch im Universitätsgesetz festgehalten. Es sei nicht einzusehen, dass die Lasten für die Privatuni das Land alleine trage.
(APA/beba)