FHK-Präsident Holzinger will in den kommenden fünf Jahren 3600 neue Plätze für Anfänger an den Fachhochschulen.
Die geplante Linzer Med-Fakultät könnte zu einer teureren Angelegenheit werden als angenommen. Denn nach der privaten Medizin-Uni in Salzburg fordern nun auch die Fachhochschulen Geld – und setzen Minister Karlheinz Töchterle (ÖVP) unter Druck: Ohne einen verbindlichen Ausbauplan für die kommenden fünf Jahre will die Fachhochschulkonferenz ihre Zustimmung zu der Fakultät verweigern. Der derzeitige FH-Entwicklungsplan läuft mit 31. August aus, die seit vergangenem Oktober laufenden Verhandlungen mit dem Wissenschaftsministerium über einen neuen Plan waren bisher erfolglos.
Der Hintergrund: Die FH sitzen in der Hochschulkonferenz, deren Votum der letzte mögliche Stolperstein für das Linzer Projekt ist. Sollte sich das Gremium morgen, Mittwoch, einstimmig gegen die Medizinfakultät aussprechen, will sich Töchterle daran halten. „Das Ziel ist nicht, Linz zu verhindern“, sagt FHK-Präsident Helmut Holzinger. „Aber im FH-Sektor besteht sofortiger Handlungsbedarf.“ Er fordert bis 2017 nun 3600 neue Plätze für Studienanfänger und eine Valorisierung des FH-Budgets. Kostenpunkt des Gesamtausbaus: 410 Millionen Euro.
"Ziemlicher Unmut im Sektor"
"Uns sagt man, es gibt kein Geld, und plötzlich hat das Ministerium 37 Mio. Euro für eine Medizinfakultät in Linz. Das führt zu ziemlichem Unmut im Sektor", begründet Holzinger das Junktim als Notwehrreaktion. "Es muss noch in dieser Regierung ein Ministerratsbeschluss her", fordert er. "Diese Aktion soll zeigen, dass man nicht auf Dauer die Bedürfnisse eines wichtigen Hochschulsektors negieren darf. In Linz geht es um eine Fakultät, bei uns geht es um 21 FH", hebt Holzinger die Dringlichkeit hervor.
(APA/Red.)