Acht von zehn Studierenden gehen arbeiten

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Viele arbeitende Studenten wissen nicht über ihr Anstellungsverhältnis Bescheid.

Wien. 84Prozent der Studenten arbeiten neben dem Studium – viele von ihnen wissen aber nur schlecht Bescheid über ihr Anstellungsverhältnis. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die Hochschülerschaft (ÖH) und Gewerkschaftsjugend gestern, Dienstag, präsentiert haben.

Am häufigsten haben demnach Uni-Studierende einen Job. Fast 90Prozent von ihnen arbeiten, an pädagogischen Hochschulen sind es 87Prozent. An den Fachhochschulen sind es – trotz der zahlreichen berufsbegleitenden Studien – nur knapp 60Prozent. Nach Fachrichtungen arbeiten laut der Studie die angehenden Mediziner am seltensten – immerhin 69Prozent von ihnen haben einen Job. Am ehesten arbeiten Jus-Studenten (93Prozent) und Geisteswissenschaftler (92Prozent).

Die Studenten arbeiten vor allem aus finanziellen Gründen: Zwei Drittel der rund 6500 Befragten haben einen Job, der nur teilweise oder überhaupt nicht zum Studium passt. Trotzdem kommt weniger als die Hälfte (43Prozent) mit dem Geld aus, das sie zur Verfügung haben.

ÖH für „Teilzeitstudent“

Eine gute Nachricht: Fast zwei Drittel der befragten Studenten arbeiten nicht als freie Dienstnehmer oder mit einem Werkvertrag, sondern in einem regulären Dienstvertrag. Knapp zehn Prozent der Befragten wissen jedoch nicht, in welcher Art von Dienstverhältnis sie stehen. Viele wissen daher auch nicht Bescheid über ihren Kollektivvertrag oder Ansprüche auf bezahlten Urlaub oder Krankenstand.

Gewerkschaft und ÖH wollen durch Information gegensteuern, so gibt es etwa seit diesem Semester den „Vertragscheck“, bei dem Studenten von Experten beraten werden. Von der Politik fordert die ÖH Ausweitung und Anpassung der Studienbeihilfe und die Einführung eines Status „Teilzeitstudent“ an den Hochschulen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2014)

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