Unis fehlen die „besten Köpfe" aus dem Ausland

Alexander van der Bellen
Alexander van der BellenClemens Fabry
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Der Uni-Beauftragte Alexander Van der Bellen wünscht sich, dass die heimischen Unis für talentierte Ausländer attraktiv werden.

„Schön wäre es, wenn wir die Schweiz wären." Mit dieser etwas provokanten Aussage überraschte Alexander Van der Bellen, der grüne Uni-Beauftragte der Stadt Wien, bei der Präsentation einer Studie zur Attraktivität Wiens für internationale Studierende, bei der Österreich mit den Niederlanden, Deutschland, Dänemark und der Schweiz verglichen wurde.

„Die Schweiz muss mit ihren weltberühmten Unis und dem guten Abschneiden bei internationalen Rankings keine zusätzlichen Maßnahmen ergreifen, um im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe attraktiv zu sein", so Van der Bellen. Soll heißen: Hochtalentierte Studenten gehen von sich aus in die Schweiz - auch wenn diese keine Zuckerln verteilt.

Hierzulande ist das anders. Zwar ist Österreich eines der Länder mit dem höchsten Anteil internationaler Studierender - in Wien hat sogar jeder vierte Student eine ausländische Staatsbürgerschaft -, doch es kommen nicht unbedingt die großen Talente. Während anderswo versucht wird, internationale Studierende auf Master- und Doktoratsniveau anzuwerben, sind in Österreich mehr als die Hälfte der ausländischen Studenten in Bachelorstudien inskribiert.

Stipendien für Ausländer?

Und noch eine Abweichung vom internationalen Trend zeigte sich in der Studie der Joanneum Research Forschungsgesellschaft: In Österreich gibt es vergleichsweise wenige Studierende aus den aufstrebenden Schwellenländern wie China oder Südkorea. Vielmehr kommt der allergrößte Teil der ausländischen Studenten aus Deutschland und aus Südosteuropa.

Für Van der Bellen sind die Ansatzpunkte klar: Erstens brauche es mehr Geld vom Bund. Zweitens sollte es eine gezielte Strategie für die Anwerbung talentierter Studenten geben. Helfen könnten dabei Stipendien oder administrative Erleichterungen. Der Grüne plädiert außerdem für eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, damit es für ausländische Studienabsolventen leichter wird, im Land zu bleiben.

(j.n.)

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