Angst vor Dr.light

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Der Wissenschaftsrat warnt vor Abschlüssen mit niedrigem Forschungsniveau.

Wien. Der Wissenschaftsrat plädiert für höhere Akkreditierungshürden für Hochschulen und warnt vor einer Verwässerung der Promotion. Derzeit seien in Österreich „Tendenzen zu einem Dr. light erkennbar, d.h einer Promotion, die kein hohes Forschungsniveau und kein breites fachliches und disziplinäres Umfeld, wie international üblich, zur Voraussetzung hat“, heißt es in einer Stellungnahme des Rats.

Als Beispiel für diese Entwicklung führt das zur Beratung von Wissenschaftsminister und Nationalrat eingerichtete Gremium das Promotionsrecht für Privat-Unis sowie neuerdings der Donau-Uni Krems sowie die Diskussion um ein solches für die Fachhochschulen an. Gleichzeitig stellt sich für den Rat die Frage, „ob die Akkreditierungshürden im Wissenschaftsbereich nicht zu niedrig liegen und damit zu einer Nivellierung des wissenschaftlichen und institutionellen Niveaus führen“.

Dies sei etwa dort der Fall, „wo privaten Einrichtungen, die zum Teil nicht einmal ein Fach oder eine Disziplin in allen ihren Teilen abdecken oder nur in geringem Maß über ein überzeugendes Forschungspotenzial verfügen, der Status einer Universität zukommt“.

„Weiterentwicklung“ möglich

Im Wissenschaftsministerium verweist man rund um die Befürchtungen eines Dr. light gegenüber der „Presse“ auf den derzeit laufenden Diskussionsprozess mit Unis und FWF für „einen qualitätsorientierten Weg der Doktoratsausbildung“ – diesem Prozess wolle man nicht vorgreifen. Was die Akkreditierungsregeln für Universitäten und Fachhochschulen angeht, sieht man im Ministerium derzeit keinen Änderungsbedarf – grundsätzlich hätten sich die derzeitigen Regelungen bewährt. Allerdings schließt man auch eine „Weiterentwicklung“ nicht aus. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2014)

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