Lehrerausbildung: Zu viele Standorte, zu teuer

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Themenbild(c) Clemens Fabry
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Pädagogische Hochschulen. Der Rechnungshof schlägt den 14 Institutionen vor, zu fusionieren.

Wien. Sind 14 Pädagogische Hochschulen zu viel? Geht es nach dem Rechnungshof, dann womöglich ja. In einem aktuellen Bericht empfehlen die Prüfer, Standorte zusammenzulegen. „Die Effektivität der derzeitigen Standorte der Pädagogischen Hochschulen wäre zu prüfen und eine weitere Konzentration (...) anzustreben“, heißt es. Schon die derzeit 14 (privaten und öffentlichen) PH sind aus Fusionen von zuvor 51 Institutionen der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Lehrer entstanden. Nach wie vor bestehen aber – in Oberösterreich, der Steiermark, Tirol und Wien – mehrere PH parallel nebeneinander.

Laut Rechnungshof deuten die Zahlen darauf hin, dass die Ausbildung an den größeren Institutionen kostengünstiger sei: So wurden 2012 an öffentlichen PH pro Student im Schnitt rund 14.400 Euro ausgegeben. An der (kleineren) PH Tirol waren es 2100 Euro mehr, an der (größeren) PH Wien rund 4000 Euro weniger. Das mache Konzentration und Kooperation erforderlich. Auch an der Schnittstelle mit den (ebenfalls 14) Unis, die Lehrerausbildung anbieten, sollte laut Rechnungshof aufgeräumt werden. Dass zwei Ministerien – Bildung und Wissenschaft – für die Ausbildung verantwortlich seien, führe zu „Doppelgleisigkeiten, Parallelstrukturen und Mehrkosten“. Die Prüfer empfehlen außerdem, einheitliche Aufnahmeverfahren einzusetzen. Derzeit setzen die Unis verschiedene Tests ein.

Kaum Fortbildung im Sommer

Einmal mehr wird auch bemängelt, dass die Lehrerfortbildung zu selten in der unterrichtsfreien Zeit stattfinde. Die Angebote in den Ferien sind allerdings mager: So wurden 2011/12 nur fünf Prozent der Fortbildungs-Lehrveranstaltungen im Juli und August angeboten, an der PH Wien waren es überhaupt nur 0,8 Prozent.

„Kritisch“ sei außerdem die geringe Anzahl an männlichen Lehramtsstudenten an den Pädagogischen Hochschulen. Daher sollten „Maßnahmen gesetzt werden, um die Attraktivität des Lehramtsstudiums für den Pflichtschulbereich für Männer zu steigern“. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2014)

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