Uni-Rektoren sehen ÖVP-Rochade als Chance

(c) Die Presse (Gabriele Paar)
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Rektor Bast: Keine schlechte Position, wenn Sektor in der Hand des Vizekanzlers ist.

Die Unis sehen den Wechsel an der ÖVP-Spitze für die Hochschulen nicht unbedingt negativ. „Zentral ist, dass es für den Hochschulbereich einen starken Politiker gibt, der in der Lage und willens ist, die Notwendigkeiten der Unis durchzusetzen“, sagt Angewandte-Rektor und Vize-Rektorenchef Gerald Bast im Gespräch mit der „Presse“. „Wenn der Sektor in der Hand des Vizekanzlers ist, dann ist das keine schlechte Position, sofern dieser seine Verantwortung ernst nimmt. Und im Moment habe ich keinen Grund, daran zu zweifeln.“

Denn Reinhold Mitterlehner, nun designierter ÖVP-Chef und Vizekanzler, habe seine Sache als Wissenschaftsminister bisher allen Zweifeln zum Trotz gut gemacht, sagt Bast. „Er hat sich enorm schnell für den Sektor interessiert, und er hat auch die Probleme im Bereich der Grundlagenforschung zumindest zum Teil gelöst.“ Was die nun anstehenden Verhandlungen über die Uni-Budgets für die Jahre 2016 bis 2018 angeht, ist Bast vorsichtig optimistisch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Mitterlehner einen Finanzminister holt, mit dem von vornherein ein Konflikt über die Finanzierung des Uni-Bereichs programmiert ist – eines Bereichs, den er selbst als prioritär bezeichnet hat“ (mehr zum Personal auf den Seiten 2 bis 4).

„Brauchen eine Milliarde“

Klar sei: Die 615 Millionen Euro an Teuerungsausgleich für die Unis, von denen auch vonseiten Mitterlehners die Rede war, seien nicht genug. Immerhin gelte es, Österreich zu einer „kreativen Innovationsgesellschaft“ zu machen. Und die brauche eine entsprechende finanzielle Unterfütterung für die Bereiche Bildung, Forschung und Kunst. Konkret heißt das laut Bast: „Unsere Forderung bleibt: Die Unis brauchen für die Jahre 2016 bis 2018 eine Milliarde Euro.“

Auch die Hochschulen seien gefragt, sagt Bast. „Die Unis sollten nicht nur mehr vom Gleichen machen, auch sie müssen Innovation eintreten lassen.“ Etwa, indem sie neue interdisziplinäre Programme und Inhalte kreierten. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2014)

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