Fachhochschulen: Ganz Bregenz wird abgewiesen

(c) Die Presse (Eva Rauer)
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19.000 Studienanfängern stehen 28.000 abgewiesenen Bewerbern gegenüber. Gefordert wird weiter eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze.

An den Fachhochschulen (FH) werden auch heuer wesentlich mehr Studienwerber abgewiesen als aufgenommen: 19.000 Studienanfänger stehen 28.000 gescheiterten Kandidaten gegenüber. "St. Pölten bewirbt sich, aufnehmen können wir nur Kufstein", zog der Generalsekretär der Fachhochschul-Konferenz (FHK), Kurt Koleznik, einen Größenvergleich. Auf der Strecke bleiben würde damit in etwa Bregenz.

Die FHK fordert schon seit langem eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze an den FH (2013/14: rund 44.000). Im Regierungsprogramm (unter Finanzierungsvorbehalt) enthalten ist ein Ausbau der Plätze auf 50.000 bis zum Ende der Legislaturperiode. "Was uns fehlt, ist die Umsetzung dieses Programms in konkrete Finanzierungspfade", bemängelte FHK-Präsident Helmut Holzinger bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Derzeit seien zusätzliche Mittel für die FH in der Höhe von 56 Mio. Euro bis 2018 festgeschrieben. "Das wäre nur ein Ausbau auf 48.500 Studienplätze", so Holzinger.

Pro Studienplatz rund 7000 Euro

Ganz außen vorgelassen sei damit aber noch immer die ebenfalls im Regierungsprogramm vorgesehene Abgeltung der Teuerung seit der letzten Erhöhung der Fördersätze im Jahr 2009. Seit damals seien die Kosten des Studienbetriebs gestiegen, so Holzinger. Die Inflationsabgeltung brauche man, um etwa die guten Betreuungsverhältnisse an den FH aufrechterhalten zu können. Die FH erhalten vom Bund pro besetztem Studienplatz im Schnitt rund 7000 Euro pro Jahr, wobei der Fördersatz mit dem Technikanteil des Studiums steigt. Ausnahme: Die Studiengänge im Gesundheitsbereich werden von den Ländern finanziert.

Ein voller Teuerungsausgleich würde mit 102 Mio. Euro bis 2018 zu Buche schlagen, der Ausbau auf 50.000 Studienplätze mit noch einmal rund 20 Mio. Euro. Insgesamt wären das 122 Mio. Euro (zusätzlich zu den schon festgeschriebenen 56 Mio. Euro).

"Brauchen berechenbare Rahmenbedingungen"

"Was uns fehlt, sind berechenbare Rahmenbedingungen", meinte Holzinger. Die Regierungsklausur in Schladming wäre nun eine gute Gelegenheit, Bildung in den Mittelpunkt zu stellen und für den FH-Sektor diese Berechenbarkeit zu schaffen. "Und wenn die Regierung mehr als diese Pflicht erfüllen möchte - für die Kür stehen unsere Türen offen."

Mit konkreten Zusagen hält sich die Regierung vorerst zurück. Die Fachhochschulen seien "eine wichtige Säule unseres Bildungssystems, die wir im Rahmen unserer budgetären Möglichkeiten weiter stärken wollen", heißt es aus dem Wissenschaftsministerium. "Wir bemühen uns bei den anstehenden Budgetverhandlungen für das Uni-Budget auch zusätzliche Mittel für die FH zu bekommen."

(APA)

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