London: Proteste gegen ausufernde Studiengebühren

(c) EPA
  • Drucken

Die englischen Universitäten dürfen 9000 Pfund pro Jahr von den Studenten verlangen. In London ist der Widerstand dagegen erneut aufgeflammt.

In England zu studieren ist teuer. Seit 2012 hat die Regierung eine Verdreifachung der Studiengebühr zugelassen, nun dürfen die Unis 9000 Pfund (aktuell 11.231 Euro) pro Jahr verlangen. Der Effekt: die Zahl der Erstsemestrigen fiel stark.

Nun soll es weitere Kürzungen im Bildungsbereich geben. Dagegen - und gegen die aktuellen Gebühren - haben am Mittwoch tausende Studenten demonstriert. Am Rande der Kundgebung kam es zu Zusammenstößen, bei denen elf Menschen festgenommen wurden.

"Bildung ist ein Recht und keine Ware"

"Studiengebühren? Niemals! Besteuert die Reichen und lasst sie zahlen", riefen die Demonstranten bei dem Protestmarsch. "Bildung ist ein Recht und keine Ware", hieß es auf einem der Plakate. "Wir wollen freie Bildung für alle. Sie macht ökonomisch Sinn", sagte der 26-jährige Nehaal Bajwa, der jährlich 9360 Pfund (11.690 Euro) für einen Masterstudiengang in Wirtschaft zahlt. "Haufenweise Geld geht an die Banken. Wir wollen, dass es in die Schulen fließt."

Nach dem friedlichen Beginn der Demonstration kam es zu Zusammenstößen, als eine Gruppe das Parteigebäude der Konservativen zu stürmen versuchte und Absperrungen vor dem Parlament niederriss. Zudem wurden Polizisten mit Farbe und Leuchtraketen angegriffen. Die Polizei vermeldete elf Festnahmen wegen Angriffen auf Sicherheitskräfte, Sachbeschädigung und Störung der öffentlichen Sicherheit. Drei Beamte wurden demnach leicht verletzt.

Schon 2010 heftige Proteste

Die Proteste waren die größten seit dem Jahr 2010, als rund 50.000 Studenten in Großbritannien auf die Straßen gingen, um gegen die geplante Erhöhung der Studiengebühren zu protestieren. Die Proteste hatten damals zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei geführt.

Seitdem wurden die Gebühren in rund einem Drittel der englischen Universitäten auf bis zu 9000 Pfund angehoben. Zwar streckt der Staat das Geld vor, doch dann steigen die Absolventen mit einer beachtlichen Schuldenlast ins Berufsleben. Schottische Hochschulen sind weiterhin kostenlos.

(APA/AFP/Red.))

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.