Universitäten: Studenten machen mehr Prüfungen

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Die Prüfungsaktivität ist binnen drei Jahren um neun Prozent gestiegen. Am fleißigsten sind Studenten in zugangsbeschränkten Fächern.

Die Prüfungsaktivität der Studenten an den österreichischen Universitäten hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Das zeigt eine Auswertung im neuen Universitätsbericht 2014. Demnach stieg die Zahl der prüfungsaktiven Studien zwischen 2009/10 und 2012/13 um neun Prozent - das ist wesentlich höher als das Plus bei den insgesamt betriebenen Studien (drei Prozent).

Als prüfungsaktiv wird ein (Bachelor-, Diplom- oder Master-)Studium gewertet, wenn innerhalb eines Studienjahrs 16 ECTS-Punkte oder positiv beurteilte Studienleistungen im Umfang von acht Semesterstunden erbracht wurden. Zum Vergleich: Der Arbeitsaufwand eines Studienjahres wird für einen Vollzeitstudenten mit 60 ECTS-Punkten bemessen. Nach Studien (und nicht nach Studenten) wird ausgewertet, weil ein Student mehrere Studien betreiben kann - und demnach in einem prüfungsaktiv sein kann und in den anderen nicht.

Plus von neun Prozent

Im Studienjahr 2009/10 wurden insgesamt rund 163.700 Studien als prüfungsaktiv gewertet, 2012/13 waren es 178.200. Das ist ein Plus von neun Prozent. Diese Entwicklung ist allerdings nicht an allen Unis gleich verlaufen - Unis mit rückläufigen Studentenzahlen verzeichneten zum Teil auch sinkende oder stagnierende Werte bei der absoluten Zahl der prüfungsaktiven Studien. Das betrifft vor allem jene Unis, die knapp davor Zugangsbeschränkungen eingeführt haben.

Trotzdem ist die Prüfungsaktivität an Unis mit Zugangsbeschränkungen eindeutig am höchsten: Die zehn Unis mit der höchsten Prüfungsaktivität sind die sechs Kunstunis, die drei Medizin-Unis sowie die Veterinärmedizinische Universität (Vetmed) - also genau jene Hochschulen, die nur Studien mit Zugangsregelung oder Eignungsfeststellung führen.

Am Mozarteum Salzburg beträgt der Anteil der prüfungsaktiven Studien 85 Prozent, an der Medizin-Uni Wien 83 Prozent und an der Universität für angewandte Kunst 82 Prozent. Den höchsten Wert bei jenen Unis, die gar keine oder nur vereinzelt Zugangsbeschränkungen hatten, verzeichnet die Universität für Bodenkultur (62 Prozent), gefolgt von der Montanuniversität Leoben (56 Prozent) und der Uni Innsbruck (54 Prozent). Der Schnitt aller Unis liegt bei 51 Prozent, am Ende liegen die Uni Wien (46 Prozent), die Wirtschaftsuniversität (WU, 45 Prozent) und die Uni Linz (44 Prozent).

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Minister sieht sich bestätigt

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sah sich in seiner Politik in Sachen Uni-Zugang bestätigt: "Mit den Zugangsregelungen haben wir ein Steuerungselement für die Studierendenströme und für die Entlastung der Massenfächer geschaffen, gleichzeitig stärken wir die Verbindlichkeit des Studiums", hieß es in einer Aussendung.

Noch nicht in die Auswertung einbezogen sind jene Zugangsbeschränkungen für die Studienfelder Architektur, Biologie, Informatik, Pharmazie und Wirtschaft, die erst im Studienjahr 2013/14 eingeführt wurden.

(Red.)

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