Steckdosenproblem bei der Zentralmatura

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In Mathematik sollen in drei Jahren Laptops eingesetzt werden. Steckdosen für die Geräte fehlen aber, der Einbau ist teuer.

Teuer dürfte sie allemal werden, die Mathe-Matura ab dem Jahr 2018. Fragt sich nur, für wen. Denn wie das Bildungsministerium bestätigt, ist der Einsatz von Laptops geplant - beziehungsweise von Computern allgemein oder grafischen Taschenrechnern. In vielen Klassenzimmern, in denen die Arbeiten geschrieben werden, fehlen aber Steckdosen für Laptops und Computer, wie eine Recherche von "Wien heute" zeigt.

Der Einsatz von Verteilersteckern ist keine gute Lösung: Aus Brandschutzgründen darf es nicht zu viele Verteiler geben. Deshalb müssten in den Klassen Elektroleitungen verlegt und Steckdosenleisten neu eingebaut werden - ein teures Projekt.

Im Goethe-Gymnasium wurden die Steckdosen bereits eingebaut, berichtet "Wien heute", dafür nahm man 50.000 Euro in die Hand. Der Direktor der Schule vermutet, dass in anderen Gymnasien der Investionsbedarf ähnlich hoch, wenn nicht sogar höher ist. Rechnet man rein theoretisch alle Wiener Gymnasien zusammen, müssten demnach mehr als vier Millionen Euro allein in die Elektrik für die Zentralmatura gesteckt werden.

Bis 2017 noch der normale Taschenrechner

Das Bildungsministerium verweist darauf, dass auch der Einsatz von grafischen Taschenrechnern möglich sein wird: "Bis 2017 werden die Prüfungsaufgaben noch so gestellt, dass zur Bearbeitung die allgemein üblichen numerischen Taschenrechner ausreichen. Erst ab dem Haupttermin 2018 sind Minimalanforderungen an die technischen Hilfsmittel vorgeschrieben, die beispielsweise auch durch die Verwendung von grafikfähigen Taschenrechnern erfüllt werden können," sagt Kurt Nekula, Sektionschef im Bildungsministerium.

Direktoren müssen entscheiden

Die Schulleiter seien bereits 2012 flächendeckend informiert worden, sagt Nekula. "2012 wurden die Schulen informiert, dass sie  eine Lösung entsprechend der vorhandenen Infrastruktur wählen sollen und auch der Einsatz von CAS-fähigen Rechnern möglich ist. Bei Info-Veranstaltungen in allen Bundesländern wurden mögliche Umsetzungsvarianten vorgestellt. Je nach technischer Infrastruktur sollten die SchulleiterInnen für ihren Standort eine praktikable Herangehensweise wählen.

Dass die Direktoren wohl nicht nur entscheiden, sondern auch zahlen sollen, zeigt der Fall des Goethe-Gymnasiums: Die Verlegung der Elektroleitungen und den Einbau der Steckdosenleisten "zahlt die Schule aus dem laufenden Schulbudget. Das muss man sich auf Jahre aufteilen, damit man sich das leisten kann. Von Seiten des Ministerium ist für diese Art der Matura noch kein zusätzliches Geld geflossen. Ich wüsste nicht, wo", sagt der Direktor.

Zum Bericht von Wien heute >>>

(rovi)

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