Studieneingang: Unis wollen präzisere Formulierungen

(c) Clemens Fabry
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In einem Monat soll die Evaluierung der Studieneingangs- und Orientierungsphase vorliegen.

Wien. Die Unis hoffen auf eine präzisere Formulierung der Regelungen über die vor dreieinhalb Jahren eingeführte Studieneingangs- und Orientierungsphase (Steop). Diese einsemestrige Phase muss in allen Fächern ohne Zugangsbeschränkungen absolviert werden, bevor weiterstudiert werden kann.

Derzeit wird die Steop – auch innerhalb ein- und derselben Universität – extrem unterschiedlich umgesetzt. Laut einem Rechnungshofbericht werden dabei zwischen 0,5 und 30 ECTS-Punkte verlangt. 30 Punkte entsprechen dem Aufwand eines ganzen Semesters. Die entsprechende Lehrveranstaltung muss laut Gesetz mindestens ein halbes Semester umfasssen, die Phase an sich aber ein Semester.

Es sei unklar, was damit eigentlich gemeint sei, so TU-Wien-Vizerektor Adalbert Prechtl: Handle es sich laut Gesetz um die ECTS-Punkte eines halben Semesters – das wären 15 Punkte – oder tatsächlich um die Dauer? Zudem soll geklärt werden, welche Aufgabe die Steop eigentlich haben sollte: Die reine Studieninformation soll laut den Unis nämlich eigentlich nicht in dieser Zeit stattfinden – sondern bereits vor der Inskription.

Kritik an „Rausprüferei“

Die Österreichische Hochschülerschaft dagegen wünscht sich explizit, dass die Orientierungsphase ihrem Namen auch gerecht werde. Sie verstehen darunter beispielsweise die Möglichkeit, im Zuge der Steop verschiedene Studienrichtungen kennenzulernen, Einführungstutorien und Kurse für wissenschaftliches Arbeiten zu besuchen, sagt Julia Freidl vom ÖH-Vorsitzteam. „Zurzeit ist die Steop reine Rausprüferei und ein Glücksspiel für Studierende.“

Was sich an der Studieneingangs- und Orientierungsphase phase wirklich ändern könnte, wird sich demnächst zeigen: Sie wird derzeit wie vorgesehen evaluiert. Das Ergebnis soll laut den Universitäten in rund einem Monat vorliegen. (APA/beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2015)

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