Hochschule: Mittel Gebildete „gut vertreten“

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ein Drittel der Studenten in Österreich stammt aus Akademikerfamilien. Kinder mittel bis niedrig gebildeter Eltern sind an den Hochschulen „gut vertreten“.

Wien. Zwar sind Akademikerkinder – wie fast überall – an den heimischen Hochschulen überrepräsentiert, Kinder mittel bis niedrig gebildeter Eltern sind aber „gut vertreten“. Das besagt der aktuellste Eurostudent-Bericht, der diese Frage in 29 großteils europäischen Ländern untersucht hat. Demnach sind Studierende aus bildungsfernen Schichten in den meisten Ländern unterrepräsentiert.

Überraschend ist der direkte Vergleich: So stammen hierzulande 33 Prozent der Studenten aus Akademikerfamilien – damit gehört Österreich zu den Ländern mit dem geringsten Anteil (siehe Grafik unten). In Deutschland ist ihr Anteil mit 70 Prozent sehr hoch – dort wurden aber Eltern mit Meisterprüfung zu Akademikern gezählt. Würde man das auch in Österreich so berechnen, wäre der Anteil um rund zehn Prozentpunkte höher, meint IHS-Forscher Martin Unger.

Am unteren Ende der Abschlüsse liegt Österreich in etwa im Mittelfeld: Fünf Prozent der Studenten haben Eltern mit höchstens einem Pflichtschulabschluss. In den meisten Ländern sind es zwischen null und fünf Prozent. Am höchsten ist der Anteil in Malta (54 Prozent).

Bildungsferne an FH

Der Bildungshintergrund beeinflusst auch die Wahl der Hochschule. Kinder von Akademikern gehen eher an eine Uni, solche aus Familien mit niedrigerer Bildung verstärkt an andere Hochschulen – in Österreich etwa die FH oder Pädagogische Hochschulen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.06.2015)

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