Medizin-Test: Nicht einmal jeder Siebente schafft es
Der Kampf um die Medizinstudienplätze läuft gerade. 11.408 Bewerber kämpfen um 1560 Studienplätze.
30.12.2016 um 16:55
"Achtung, wir beginnen nun mit der Durchführung des Tests": Das sind die ersten Worte, die die tausenden Bewerber für das Medizinstudium um exakt 9.36 Uhr durch die Lautsprecher in der Messe Wien hören. Für sie beginnt - wie auch für die Bewerber in Graz, Innsbruck und Linz - damit ein langer Tag. Das Testende ist nämlich erst für 17 Uhr anberaumt.
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Österreichweit haben sich 14.041 Personen beim Medizin-Aufnahmetest angemeldet. Darunter sind auch heuer mehr Frauen als Männer. Konkret haben sich 8189 Frauen und 5852 Männer beworben. Sie alle mussten 110 Euro für die Teilnahme am Test bezahlen. Tatsächlich gekommen sind am heutigen Freitag insgesamt 11.408 Interessenten – das sind somit 81,2 Prozent der Angemeldeten.
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Die Enttäuschung ist für viele von ihnen programmiert: Denn gekämpft wird um nur 1560 zur Verfügung stehende Plätze. Es wird also nicht einmal jeder siebente Bewerber mit dem Studium beginnen können. Österreicher haben dabei aber einen Vorteil: Für sie sind 75 Prozent der Studienplätze reserviert. 20 Prozent gehen an Bewerber aus der EU und fünf Prozent an Drittstaatsangehörige.
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Der Medizinaufnahmetest feiert heute sein zehnjähriges Jubiläum. Die Bewerberzahl stieg in den vergangenen Jahren stetig - auch an der Med-Uni Wien. Im Jahr 2006 versuchten dort 3458 Bewerber ihr Glück. Heute sind es 5657.
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Die Studienwerber müssen wie schon im Vorjahr die bundesweit einheitlichen Tests "MedAT-H" (für angehende Humanmediziner) und "MedAT-Z" (für Zahnmedizin-Interessenten) absolvieren. Dieser setzt sich aus einem "Basiskenntnistest" über schulisches Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, einem Textverständnistest, einem Test über "Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten" (Zahlenfolgen, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit sowie Implikationen erkennen) sowie heuer erstmals einem Test über "Soziales Entscheiden" zusammen.
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Soziale Komptenzen abzutesten ist nicht unumstritten. Eine Beispielfrage: "Sie möchten Ihrer Nichte zum Geburtstag ein Geschenk machen und überlegen zwischen einer Puppe und einer Hose. Wie treffen Sie Ihre Entscheidung?" Antwort A: Sie entscheiden selbst. Antwort B: Sie fragen Ihre Nichte. Antwort C: Sie erkundigen sich bei der Mutter Ihrer Nichte. Die richtige Antwort ist in diesem Fall B. Die soziale Kompetenz macht zehn Prozent der Testpunkte aus.
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