OÖ-Furcht: "Med-Fakultät wird von Deutschen niedergelaufen"

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Landeshauptmann Pühringer setzte sich bei der EU-Kommission für eine Verlängerung der Österreicherquote beim Medizinstudium ein.

Die Quotenregel beim Medizinstudium in Österreich gehört über 2016 hinaus verlängert. Mit diesem Begehren ist der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) am Donnerstag zu EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach Brüssel gereist, wie er bei einem Pressefrühstück am Freitag in Traun berichtete.

Falle die Obergrenze von einem Viertel ausländischer Studenten, fürchtet er, dass die neue Linzer Medizin-Fakultät von "Deutschen niedergelaufen wird". Derzeit sind 75 Prozent der Plätze für Human-und Zahnmedizin für Studenten mit österreichischem Maturazeugnis reserviert, 20 Prozent für EU-Bürger und fünf Prozent Nicht-EU-Bürger. Diese Vorgabe war ursprünglich von der EU-Kommission wegen der Diskriminierung von EU-Bürgern bekämpft worden, bis Ende 2016 wurde allerdings ein Moratorium gewährt. Bis dahin muss Österreich nachweisen, dass ohne Quote die medizinische Versorgung des Landes nicht gesichert ist, vor allem deshalb, weil Studenten aus Deutschland nach ihrem Studienabschluss Österreich wieder verlassen und dem heimischen Gesundheitssystem damit nicht zur Verfügung stehen.

Diese Situation ist für Pühringer Realität, wie er Juncker informierte. Ein "drohender Ärztemangel" mache ein Festhalten an der Quote erforderlich, begründete der Landeshauptmann sein Gesuch an den EU-Kommissionspräsident . "Wir wollen an der oberösterreichischen Fakultät oberösterreichische Mediziner ausbilden", erklärte er. Schon jetzt erhalte ein Großteil der heimischen Studienanwärter wegen der "Deckelung" keinen Studienplatz. Würde die Quote fallen, verschärfe sich diese Situation noch weiter.

(APA)

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