Rektorenchef: "Der FPÖ ist keine Frage zu dumm"

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Nach einer parlamentarischen Anfrage zu Uni-Initiativen kritisiert Heinrich Schmidinger "Niedertracht" und "Missbrauch des Asylthemas".

Rektorenchef Heinrich Schmidinger ist eigentlich keiner, der schnell auf den Tisch haut. Nachdem die FPÖ jetzt mutmaßt, dass die neuen Flüchtlingsinitiativen der Unis rechtswidrig seien und dazu eine parlamentarische Anfrage eingebracht hat, platzt ihm aber der Kragen. „Eine derartige Niedertracht ist mir in meiner Zeit als Rektor bisher nicht untergekommen“, so Schmidinger in einer Aussendung. „Das stellt einen Tiefpunkt im politischen Diskurs dar.“

Der FPÖ sei offenbar „jedes Mittel recht und keine Frage zu dumm, um aus dem Asylthema politischen Gewinn zu ziehen und dieses für die eigenen Zwecke zu missbrauchen“, so der Rektorenchef. Unter dem Vorwand eines vermuteten Rechtsbruchs versuche die FPÖ jetzt auch auf akademischem Boden „Politik auf dem Rücken von Hilfsbedürftigen“ zu machen.

FPÖ greift Uni Klagenfurt heraus

Unter dem Titel MORE haben die österreichischen Unis kürzlich ihre Initiativen für Flüchtlinge vorgestellt. Unter anderem geht es darum, dass bestimmte Lehrveranstaltungen für Flüchtlinge geöffnet werden und dass sie – etwa an der Uni Klagenfurt – einen geringeren Beitrag an die Österreichische HochschülerInnenschaft zahlen müssen. Die FPÖ hat in ihrer Anfrage konkret die Uni Klagenfurt herausgegriffen.

Auch das stört Schmidinger. Immerhin würden bislang insgesamt 18 Unis an der MORE-Initiative teilnehmen: „Offenbar fehlt den Freiheitlichen der Mut, sich direkt an die Universitätenkonferenz zu richten“, sagt er. Die Universitätenkonferenz stehe jedenfalls voll hinter der Uni Klagenfurt und wird sich von ihren Bemühungen, die MORE-Initiative auszubauen, nicht abbringen lassen.

(beba)

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