Absolventenzahl an Unis rückläufig

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Erstmals seit langem sind die Absolventenzahlen an den Universitäten zurückgegangen. Bologna dürfte als Turbo gewirkt haben.

Die Absolventenzahlen an den Universitäten waren im Studienjahr 2013/14 erstmals seit langem wieder rückläufig. Insgesamt wurden 34.300 Studien abgeschlossen, das sind um rund 3000 weniger als im Studienjahr davor. Grund sind im Jahr davor ausgelaufene Studienpläne an den Hochschulen, die viele Studenten noch zum Abschluss "motiviert" haben dürften.

Im Studienjahr 2001/02 wurden noch insgesamt lediglich rund 16.900 Studien absolviert (davon 14.700 Erstabschlüsse). In den Jahren danach gab es ein kontinuierliches leichtes Anwachsen bis 2006/07 mit 22.100 Abschlüssen (davon 18.400 Erstabschlüsse) und anschließend einen starken Anstieg mit einem fast durchgängigen Plus von mehreren Tausend Absolventen pro Jahr. Der Höhepunkt wurde dabei 2012/13 mit 37.300 Studienabschlüssen (29.200 Erstabschlüssen) erreicht. Im Jahr darauf sanken die Zahlen auf 34.300 absolvierte Studien (24.900 Erstabschlüsse).

Einbruch an Uni Wien

Die Entwicklung verlief aber nicht an allen Unis parallel: So brachen die Absolventenzahlen von 2012/13 auf 2013/14 allein an der Uni Wien etwa um 3000 ein (von 12.700 auf 9700 bzw. von 11.000 auf 7800 Erstabschlüsse), an der Wirtschaftsuniversität (WU) gab es ein Minus von 800 (von 3100 auf 2300 bzw. von 2500 auf 1600 Erstabschlüsse). An der Uni Innsbruck stagnieren dagegen die Absolventenzahlen seit drei Jahren bei rund 4000 (bzw. zwischen 3000 und 3300 Erstabschlüssen), die Uni Graz verzeichnete gegenüber dem Vorjahr sogar ein leichtes Plus (von 3300 auf 3500 Abschlüsse bzw. von 2500 auf 2600 Erstabschlüsse).

Die Erklärung für die Rückgänge bzw. gedämpften Anstiege bei den Absolventen ist recht simpel: Knapp davor sind aufgrund der Umstellung auf das Bologna-System viele "alte" Diplomstudiengänge nach längerer Übergangsfrist ausgelaufen. Das wirkte offenbar als eine Art "Abschluss-Turbo": Wer nicht in die neuen Curricula fallen wollte, musste sein Studium bis zum Ende der Übergangsfrist beenden. Anschließend fielen die Absolventenzahlen wieder in etwa auf das Niveau von davor.

(APA)

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