Seniorstudentin promoviert "sub auspiciis"

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Die 64 Jahre alte Steirerin war früher Gymnasialprofessorin für Mathematik und Englisch. Recht spät wandte sie sich der Kunstgeschichte zu.

Eine 64 Jahre alte Steirerin ist am Donnerstag an der Universität Graz mit einer Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten ausgezeichnet worden. Die spätberufene Kunsthistorikerin Elisabeth Brenner war früher Gymnasialprofessorin für Mathematik und Englisch - und hat unter anderem ORF-"Dancing Stars"-Profi Willi Gabalier im Turniertanz unterrichtet.

Wer "sub auspiciis praesidentis rei publicae" promoviere, habe einen "schon ganz außergewöhnlichen Lebensweg und ganz strenge Erfordernisse" hinter sich gebracht, betonte Bundespräsident Heinz Fischer in seiner Ansprache und beglückwünschte die neue Doktorin für ihre Leistungen. Ihre Freude über den Erfolg "einer Frau, die ihren beruflichen Werdegang schon hinter sich, aber noch viel vor hat", zeigte Rektorin Christa Neuper: "Die Universität Graz versteht sich als Bildungspartnerin für alle Generationen. Wir wollen Interessierte ein Leben lang begleiten - von niederschwelligen Angeboten bis zu solchen für den harten Kern", so die Rektorin.

Uni Graz: 230 Senioren als Studierende

Für die Uni Graz war es die erste Promotion einer Studierenden 60 plus. Zurzeit zähle die Universität Graz an die 230 Senioren als Studierende. Beliebteste Fächer seien die Kunstgeschichte, aber auch Geschichte, Philosophie oder die Rechtswissenschaften.

Die neue Doktorin der Kunstgeschichte wurde 1951 im oberösterreichischen Gmunden geboren, ging dort zur Schule und studierte in Salzburg Mathematik, Anglistik und Amerikanistik. Danach war Elisabeth Brenner bis 2004 als Lehrerin für Mathematik und Englisch an Gymnasien in der Obersteiermark und in Graz tätig. Die Folgen einer Erkrankung zwangen die Gymnasialprofessorin in den vorzeitigen Ruhestand und sie bedeuteten auch ein Ende ihrer Tanztrainertätigkeit, die sie seit 1988 ausübte.

Ein Tänzer brachte sie dann allerdings zur Kunstgeschichte. Sie wurde von einem ihrer Schüler - Willi Gabalier, der an der Uni Graz mittlerweile ebenfalls ein Kunstgeschichtestudium absolviert hat - zu einer Vorlesung an die Uni Graz mitgenommen. "Ich wusste schon nach kurzer Zeit, dass das das Richtige für mich ist", so Brenner. Ihr Studium hat Brenner mit einer Dissertation über die romanischen Ursprünge des nördlich von Graz gelegenen Zisterzienserstiftes Rein abgeschlossen.

(APA)

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