Deutschkurse an Wiener Unis werden teurer

Die Kurse zur Vorbereitung auf das Studium kosten künftig 1150 Euro pro Semester statt 461. Ausnahmen gibt es für Asylwerber und Flüchtlinge.

Die Kosten für Sprachkurse am Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten steigen ab dem kommenden Studienjahr von 461 auf 1150 Euro pro Semester. Ausgenommen sind Asylwerber, anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte sowie Studenten aus bestimmten Entwicklungsländern. Kritik an der Erhöhung kommt von der HochschülerInnenschaft (ÖH) an der Uni Wien.

In Wien, Graz und Leoben bieten die Universitäten für ausländische Studenten, die kein Reifeprüfungszeugnis eines EU- oder EWR-Staates haben, mit dem Österreichischen Austauschdienst Vorstudienlehrgänge für die Absolvierung von Ergänzungsprüfungen in Deutsch bzw. in bestimmten anderen Fächern (zB. Chemie, Englisch, Mathematik etc.) an. Welche Prüfungen nötig sind, richtet sich nach dem jeweiligen Zulassungsbescheid der Uni. Während der Absolvierung des Vorstudienlehrgangs gilt man als außerordentlicher Studierender.

Bisher betrug der Lehrgangsbeitrag 461 Euro. Aufgrund des großen Andrangs auf die Deutschkurse in den vergangenen fünf Jahren wurden diese nun neu organisiert. "Das System ist an die Grenze gestoßen", so Leiterin Margarete Kernegger im "Standard" (Donnerstag-Ausgabe). Durch die Anhebung des Beitrags werde ein höheres Stundenausmaß angeboten, wodurch die Kurse und die Ergänzungsprüfung schneller absolviert werden könnten.

Die Beitragsanhebung auf 1.150 Euro betrifft nur jene Studenten, die ab Herbst den Lehrgang neu beginnen. Wer bereits ausreichende Deutschkenntnisse auf Fortgeschrittenen-Niveau hat und nur Fächerkurse belegt, zahlt wie Asylwerber, anerkannte Flüchtlinge, subsidiär Schutzberechtigte und Studenten aus bestimmten Entwicklungsstaaten (die am wenigsten entwickelten Länder und Schwerpunktländer der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit) den reduzierten Beitrag von 465 Euro.

Die ÖH kritisiert ein einer Aussendung die "unmittelbare Diskriminierung zukünftiger Studierender, die vor allem Menschen aus Bosnien-Herzegowina, Serbien und der Türkei trifft."

(APA)

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