St. Pölten soll Universitätsstadt werden

(c) FH St. Pölten
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Am Campus der FH ist eine Privatuni geplant, mit Psychotherapie und Kunsttherapie will man starten. Die Studiengebühren: 4500 bis 5000 Euro pro Semester.

Vor 30 Jahren sagte Niederösterreich "Ja" zu einer eigenen Landeshauptstadt. Nun will man auch "Ja" zu einer eigenen Universität sagen - wenn es auch freilich keine öffentliche sein wird. Die Stadt soll eine Privatuni mit 240 Studienplätzen erhalten. Gestartet wird mit den Studienrichtungen Psychotherapie und Multimediale Kunsttherapie frühestens im Wintersemester 2017/18. Die Uni werde sich am FH-Campus ansiedeln, an dem im Zuge der Erweiterung ein gemeinsamer Hochschul-Campus entstehen soll, kündigte Stadtchef Matthias Stadler (SPÖ) an.

Die Privatuniversität werde als Schwestergesellschaft der Fachhochschule St. Pölten gegründet. Eigentümer werden je zur Hälfte eine Hochschulen-Holdinggesellschaft der Stadt St. Pölten und der Verein ÖAGG (Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik) sein, sagte Bürgermeister Stadler am Dienstag.

Akkreditierung: Qualitätsstempel nötig

Vorbehaltlich der Akkreditierung durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) werden ab 2017/18 je 30 Studienplätze in den Bachelor- und Masterstudiengängen Psychotherapie angeboten. Im Vollausbau werden 90 bzw. 60 Studierende ausgebildet. Im Bachelorstudium Mediale Kunsttherapie wird mit 30 Studienplätzen gestartet, im Vollausbau sind insgesamt 90 vorgesehen. Die Studiengebühren werden bei 4500 bis 5000 Euro pro Semester liegen.

Volluniversitäre Ausbildung für Psychotherapie

Es gebe hierzulande derzeit keine volluniversitäre Ausbildung für Psychotherapie an öffentlichen Universitäten, sagte ÖAGG-Generalsekretärin Maria-Anna Pleischl. St. Pölten wäre - nach vier Jahren Planungen und Verhandlungen - laut Stadler die erste österreichische Stadt, die ein Psychotherapie-Studium anbietet. "Wir wollen uns noch besser im Gesundheitsbereich und als Universitätsstandort etablieren", sagte der Bürgermeister.

Der Verein ÖAGG ist bereits jetzt für Lehrveranstaltungen in der FH eingemietet, die neue Privatuniversität soll eng mit der FH St. Pölten kooperieren. "Es geht um die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur wie Hörsäle, Bibliothek und Mensa und von Services wie Campus Service Center und International Office", erklärte Gernot Kohl, Geschäftsführer der FH St. Pölten.

10.000 Quadratmeter zusätzlicher Nutzfläche

Für den Ausbau der Fachhochschule St. Pölten wurde bei der Gemeinderatssitzung am 29. Februar ein Grundsatzbeschluss gefasst. Um 30 Millionen Euro werden in der Matthias-Corvinus-Straße 10.000 Quadratmeter an zusätzlicher Nutzfläche und ein Parkhaus am aktuellen Standort des FH-Parkplatzes gebaut. Damit wird auf die erwartete Steigerung der Studentenanzahl an der FH von derzeit rund 2600 auf 3000 bis 2019/20 reagiert.

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