Wirtschaftsuni wirbt um arme Studenten

(c) Clemens Fabry
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WU-Botschafter sollen künftig an Schulen kommen.

Wien. Derzeit kommen an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien nur acht Prozent der Studierenden aus einer niedrigen sozialen Schicht. Mit Werbeaktionen an Schulen mit vielen sozial benachteiligten Jugendlichen, Mentorenprogrammen und speziellen Stipendien für diese Gruppe will WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger künftig die soziale Durchmischung an der Uni verbessern.

„Ich sehe es als gesellschaftliche Aufgabe von Universitäten, junge Menschen, die für ein Studium geeignet sind, sich das aber vielleicht noch gar nicht überlegt haben oder aber nicht leisten könnten, zu fördern“, sagt Hanappi-Egger. Um mehr Schüler aus sozial schwachen Familien für ein WU-Studium zu interessieren, werden die Besuche von WU-Botschaftern an Gymnasien, berufsbildenden höheren Schulen und den letzten zwei Klassen der Neuen Mittelschule (NMS) ausgebaut. Bei Schulbesuchen auf dem Uni-Campus können Studieninteressierte sich künftig außerdem im Gespräch mit Studienabsolventen und Professoren konkret über Studienalltag, Berufsperspektiven und Forschungspraxis informieren. Bei sogenannten Pre-Study-Workshops hilft die Uni bei der Vorbereitung auf die vorwissenschaftliche Arbeit und klärt über die Unterschiede von Schule, Uni und FH auf.

500 Euro pro Monat

Als Pilotprojekt werden ab dem Herbst 2016 unter dem Titel WU4You zudem spezielle Stipendien zur Förderung von begabten Schülern aus einkommensschwachen Familien vergeben. Maximal zwölf Bachelorstudenten erhalten bis zu sieben Semester lang 500 Euro pro Monat. Das Stipendium soll sicherstellen, dass diese sich auf ihr Studium konzentrieren können und so die Gefahr des Studienabbruchs verringern. Außerdem gibt es Mentoren zur Unterstützung im Studienalltag und bei Bedarf individuelle Betreuung – mitunter auch durch emeritierte Professoren. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.06.2016)

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