Androsch: „Wer nicht sät, kann nicht ernten“

Austrian businessman and former finance minister Androsch addresses a news conference in Vienna
Austrian businessman and former finance minister Androsch addresses a news conference in Vienna(c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
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Grundlagenforschung soll mehr Geld bekommen.

Wien. Österreich wird bis 2020 kein führendes Technologieland. So lautet der Befund des Rats für Forschungs- und Technologieentwicklung (RFT) zur Halbzeit der 2011 gestarteten Forschungsstrategie. Darin hatte die Regierung das Ziel formuliert, Österreich zum Innovation Leader zu machen. „Wer nicht sät, kann auch nicht ernten“, sagte RFT-Chef Hannes Androsch gestern bei der Präsentation des „Berichts zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs“. Tempo und Dichte der Umsetzung seien zu gering. Zwar würdigte der RFT die auf knapp über drei Prozent angestiegene Forschungsquote, die angestrebten 3,76 Prozent des BIPs lägen aber in weiter Ferne.

Förderlandschaft zersplittet

„Völlig unerklärlich“ ist für den stellvertretenden RFT-Vorsitzenden Markus Hengstschläger etwa die Unterfinanzierung der Grundlagenforschung. Bei den Fördermitteln pro Kopf liegt Österreich mit rund 25 Euro weiter deutlich abgeschlagen hinter Innovation Leadern wie der Schweiz mit etwa 85 Euro (siehe Grafik). Für den derzeit mit 180 Millionen Euro dotierten Wissenschaftsfonds FWF fordert man daher 400 Millionen Euro jährlich. Auch die Nationalstiftung solle einen Nachschlag von 50 Millionen bekommen – aus dem höher ausgefallenen Notenbankgewinn.

Generell sei die Förderlandschaft zu zersplittert: Laut einem bald erscheinenden Rechnungshofbericht gäbe es 68 verschiedene Förderstellen von Bund und Ländern.

(C) DiePresse

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2016)

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