Uni-Rektoren wollen weniger Plätze anbieten

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Symbolbild.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Universitäten könnten sich bei den Studienplätzen an der Zahl der Absolventen orientieren.

Wien. Auf den Versuch eines „echten Systemwechsels“ haben sich Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und die Universitätenkonferenz (Uniko) geeinigt. Das berichtete Neo-Uniko-Chef Oliver Vitouch nach seinem Antrittsbesuch bei Mitterlehner. Ziel seien die Umsetzung einer echten Studienplatzfinanzierung sowie eine „seriöse Kapazitätsbemessung“ mit weniger Studienplätzen.

Schon lang fordern die Uni-Rektoren eine Studienplatzfinanzierung wie an den Fachhochschulen (FH) ein, bei der es für eine festgelegte Zahl an Plätzen eine fixe Summe pro Studenten gibt. Der geplante Start dieses Modells in einigen Fächern wurde bereits einmal aus Budgetgründen verschoben – für 2019 ist ein neuer Anlauf geplant. Ein solcher Systemwechsel würde laut Vitouch bedeuten, dass man sich bei den Studienplätzen zum Beispiel an der Zahl der Absolventen orientiere – und nicht wie derzeit festgeschrieben an der durchschnittlichen Zahl der Studienanfänger, von denen aber die Hälfte das Studium nicht erfolgreich abschließe. Die Unis seien derzeit finanziell nämlich in einer permanenten Havariesituation.

Ministerium ist vorsichtiger

Im Wissenschaftsressort ist man hingegen zurückhaltender: „Grundsätzlich kommunizieren wir keine Details von internen Gesprächen“, heißt es dort. Einig sei man sich darin, dass es „eine sinnvolle und kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung“ brauche. Deshalb habe das Ressort bereits den Strategieprozess „Zukunft Hochschule“ gestartet, um die künftige Ausgestaltung des Hochschulsektors zu erarbeiten. Derzeit würden außerdem mehrere Modelle für eine 2019 startende Studienplatzfinanzierung geprüft.

Das Budget für die nächsten dreijährigen Leistungsvereinbarungen zwischen Ministerium und den Unis für die Jahre 2019 bis 2021 muss bis Ende 2017 fixiert werden. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2016)

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