Per Businessclass in die Uni-Sitzung: Kritik des Rechnungshofs

Die Uni-Räte sind laut den Prüfern zu freigiebig – bei Rektoren und sich selbst.

Wien. Uni-Räte, die innerhalb Österreichs in der Businessclass zur Sitzung fliegen, substanzielle Gehaltserhöhungen für Rektoren oder Geld für den zweiten Wohnsitz einer Uni-Chefin: Das kritisiert der Rechnungshof in seiner Prüfung der Universitätsräte. Sie sind eine Art Aufsichtsrat, werden zur Hälfte von Uni und Regierung beschickt und wählen unter anderem die Uni-Rektoren.

Laut Rechnungshof sind die Räte – die ihre Vergütung selbst festlegen – bisweilen zu freigiebig zu sich selbst. Der Uni–Rat an der Med-Uni Innsbruck liegt dabei an der Spitze. Pro Jahr kostet er insgesamt 170.000 Euro. Dass an derselben Uni einige Ratsmitglieder zu Sitzungen in der Businessclass anreisen, hält der Rechnungshof für eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Zu freigiebig sind die Räte laut Rechnungshof auch gegenüber Rektoraten: Die neue Chefin der Kunst-Uni Graz bekam 2014 ein um 75% höheres Gehalt als 2007 ihr Vorgänger, ohne dass sich an ihren Aufgaben etwas geändert hätte. Außerdem wurden ihr bis zu 15.000 € für die Begründung eines Wohnsitzes zugesichert.

Zumindest das eigene Gehalt sollen die Universitätsräte künftig nicht mehr unbeschränkt bestimmen können. Ab März 2018 sollen Obergrenzen gelten. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2016)

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