Uni gefährdet mit Koffein-Überdosis das Leben zweier Studenten

300 Tassen sind lebensgefährlich.
300 Tassen sind lebensgefährlich.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ein Kommafehler an der Northumbria University endete vor Gericht. Zwei Studenten wurde eine Koffein-Dosis verabreicht, die mit 300 Tassen Kaffee vergleichbar ist.

Die englische Northumbria University musste sich wegen einer verunglückten Studie vor Gericht verantworten. Sie wurde zu einer Strafzahlung von umgerechnet rund 470.000 Euro verurteilt, wie die englische BBC berichtet. Zwei Studenten der Hochschule im englischen Newcastle hatten sich 2015 freiwillig für eine Studie zu den Auswirkungen von Koffein gemeldet. Ihnen wurde dabei statt 0,3 Gramm Koffein 30 Gramm Koffein verabreicht.

Mit dem Experiment sollten die Auswirkungen von Koffein auf körperliches Training untersucht werden. Die Sportstudenten Alex Rossetta und Luke Parkin schluckten beide das Äquivalent von 300 Tassen Kaffee. Die Überdosis hätte genauso tödlich sein können, sagte der Kläger vor Gericht. Es hätte schon Todesfälle bei 18 Gramm gegeben.

Falsch gesetztes Dezimalkomma

Zu dem gefährlichen Fehler kam es offenbar, weil die Universität von Tabletten auf Pulver gewechselt hatte und die Berechnung der Dosis auf dem Mobiltelefon erfolgte – mit einem falsch gesetzten Dezimalkomma. Die verantwortlichen Mitarbeiter sollen zum ersten Mal alleine gearbeitet haben, sagte der Kläger vor Gericht. Eine Gefahrenanalyse habe es nicht gegeben.

Die beiden Sportstudenten mussten nach der Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert werden und sich auf der Intensivstation einer Dialyse unterziehen. Körperlich sollen beide mittlerweile wieder wohlauf sein. Die Universität versicherte, das Vorkommnis zutiefst zu bereuen.

Zum Artikel der britischen BBC >>>

(rovi)

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