Grüne wollen allgemeine Studieneingangsphase

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Grünen wollen die Einführung einer einjährigen allgemeinen Studieneingangsphase für alle Anfänger. So würde man Drop-outs vermeiden.

Wien. Die Grünen wollen statt Zugangsbeschränkungen an den Unis die Einführung einer einjährigen allgemeinen Studieneingangsphase für alle Anfänger. Die derzeitige Diskussion über die Studienplatzfinanzierung läuft für Wissenschaftssprecherin Sigrid Maurer verkehrt: „Wir diskutieren nicht, was ein Studienplatz kostet, sondern nur, wie viele Studierende wir rausschmeißen.“

Von Ministeriumsseite werde immer beklagt, dass es in Österreich zu viele Studienanfänger und zu wenige Absolventen gebe, so Maurer. Allerdings sei derzeit die Anfängerzahl leicht im Sinken. Richtig sei, dass es viele Studienabbrecher gebe: Zwar schließe die Hälfte von ihnen zumindest eines von mehreren begonnenen Studien ab, und ein weiterer Teil rutsche in die Erwerbstätigkeit ab. Trotzdem sei es Fakt, dass die Studienwahl vielfach nicht rational erfolgt. Dem würde eine allgemeine Eingangsphase entgegenwirken. Anfänger sollten in einer solchen einerseits Themen vermittelt bekommen, die ohnehin in allen Studienrichtungen unterrichtet würden, wie etwa Wissenschaftstheorie oder Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten. Andererseits sollten sie in manche Studien hineinschnuppern, auch hochschulübergreifend. „So vermeidet man Doppel- und Dreifachinskriptionen und damit Drop-outs“, so Maurer.

Keiner rückt mit Zahlen raus

Mit einer Studienplatzfinanzierung an sich hat Maurer kein Problem, wenn es eine Übergangsphase gibt, und wenn die Mittel für die Forschung nicht an die Studentenzahl geknüpft sind. Die möglichen Zusatzkosten für eine Studienplatzfinanzierung konnte auch Maurer nicht nennen. Im Gespräch seien zuletzt 500 Mio. Euro gewesen. „Aber das ist das Problem: Niemand rückt mit Zahlen raus.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2017)

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