Plagiatsvorwurf gegen Roščić: Uni Wien hat Verfahren eröffnet

Bogdan Roščić wurde im Dezember als Nachfolger von Dominique Meyer an der Spitze der Wiener Staatsoper vorgestellt
Bogdan Roščić wurde im Dezember als Nachfolger von Dominique Meyer an der Spitze der Wiener Staatsoper vorgestellt(c) APA (HERBERT NEUBAUER)
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Hat der designierte Staatsoperndirektor einen Teil seiner Dissertation abgeschrieben? Nun wurde entschieden, ein Verfahren zu eröffnen. Roščić droht die Aberkennung seinen Titels.

Die Universität Wien hat nun offiziell das Prüfverfahren zur Dissertation des designierten Staatsoperndirektors Bogdan Roščić eröffnet, bestätigt man der APA. Plagiatsexperte Stefan Weber wirft diesem vor, bei der 1988 eingereichten Arbeit "Gesellschaftstheorie als kritische Theorie des Subjekts: zur Gesellschaftstheorie Th. W. Adornos" abgeschrieben zu haben und hatte Anzeige eingebracht.

Demnach soll Roščić maßgebliche Passagen zumindest seiner Einleitung bei einer 1982 erschienen Doktorarbeit von Peter Decker plagiiert haben. Nachdem die Vorwürfe Mitte des Monats bekannt geworden waren, hatte die Universität Wien zunächst den Eingang der Anzeige bestätigt, nach der über die Einleitung eines Verfahrens mittels externem Gutachter entschieden wird.

Diese Entscheidung ist nun gefallen. Mit einem Ergebnis des Prüfungsprozesses rechnet man noch "vor dem Beginn des neuen Studienjahres", also mit Beginn des Oktobers, hieß es vonseiten der Uni Wien. Auf Basis dieses Gutachtens entscheidet der Studienpräses dann, ob Roščić sein Titel aberkannt werden muss oder nicht.

Roščić will mit Uni zusammenarbeiten

Der beschuldigte Kulturmanager hatte betont, mit der Universität zur Klärung der Vorwürfe zusammenarbeiten zu wollen. Der 52-Jährige soll 2020 die Nachfolge von Dominique Meyer an der Spitze der Staatsoper antreten.

(APA)

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