Doktoranden fühlen sich teils nicht gut betreut

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Themenbild: Studenten(c) Clemens Fabry
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Ombudsstelle und ÖH fordern eine eigene Anlaufstelle für Probleme an jeder Hochschule.

Wien. Rund 27.000 Studenten belegen in Österreich derzeit ein Doktoratsstudium. Ihr häufigstes Anliegen betrifft die Betreuung durch den Doktorvater oder die Doktormutter. Sowohl die Ombudsstelle für Studierende im Wissenschaftsministerium als auch die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) wünschen sich daher an jeder Hochschule eine institutionalisierte Anlaufstelle bei Problemen.

Derzeit seien in Österreich solche Stellen als eine Art „Erstversorgung vor Ort“ nur vereinzelt etabliert, etwa an der Technischen Universität (TU) Graz und der Universität Klagenfurt, hieß es bei einer Tagung zu Doktoratsstudien an den heimischen Hochschulen.

Doktoranden fühlen sich laut Josef Leidenfrost, dem Leiter der Ombudsstelle im Wissenschaftsministerium, beim Verfassen ihrer Dissertation teils „nicht gut genug, nicht oft genug oder nicht seriös genug betreut bzw. haben das Gefühl, dass das Betreuungsverhältnis eigentlich ein Nicht-Verhältnis ist“.

„Sehr starke Abhängigkeit“

„Es gibt eine sehr starke Abhängigkeit“, sagt die ÖH-Vorsitzende Johanna Zechmeister (Fachschaftslisten). „Außerdem ist nirgendwo geregelt, wie intensiv eine Betreuung sein soll, wie oft man sich trifft oder was passiert, wenn mein Betreuer etwa ins Ausland geht oder nicht länger an der Hochschule tätig ist.“

Für diesen Fall wünscht sich die Hochschülerschaft eine rechtliche Regelung, etwa über eine Co-Betreuung oder eine Garantie der Uni, einen anderen Betreuer zur Verfügung zu stellen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2017)

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