In der Gender Medizin werden geschlechtsabhängige biologische und psychosoziale Unterschiede aufgezeigt. Die MedUni Wien will ihre Rolle in diesem jungen Bereich ausbauen.
Bis vor Kurzem war der Mann die Norm in der Medizin. Das begann beim Experiment und ging bis zu klinischen Studien. Alle Erkenntnisse wurden ungeprüft auf Frauen übertragen. Die Frage, ob das ein Gesundheitsrisiko für Frauen darstellen könnte, wurde erst spät gestellt.
Die Medizinische Universität Wien hat mit 1. Jänner einen Lehrstuhl für Gender Medicine eingerichtet. Die Diabetologin Alexandra Kautzky Willer (47), Expertin für Endokrinologie und Stoffwechsel, ist die nun die erste Professorin für Gender Medizin in Österreich. "Die MedUni Wien verstärkt damit ihren Schwerpunkt bei geschlechtsspezifischer Medizin und baut im deutschsprachigen Raum ihre Rolle in diesem jungen Forschungsbereich aus", hieß es von der Universität.
Gender-Forschung ist eine fachübergreifende Wissenschaft, die wichtige geschlechtsabhängige biologische und psychosoziale Unterschiede wie Gemeinsamkeiten im Gesundheitsverhalten und bei Krankheitsprozessen aufzeigt und komplexe Zusammenhänge zum Nutzen für Mann und Frau untersucht. Ziel der neu geschaffenen Professur ist der Auf- und Ausbau eines nationalen und internationalen Wissenschafts-Netzwerks, sowie einer fächerübergreifenden Einrichtung "Gender-Medizin" an der MedUni Wien.
(APA/Red.)