Schwere Vorwürfe: Vetmed tauscht Rektorat aus

Schwere Vorwuerfe Vetmed tauscht
Schwere Vorwuerfe Vetmed tauscht(c) APA (JAKSCH Heinz)
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Rektor Wolf-Dietrich von Fircks werden illegale Tierversuche, Misswirtschaft und Veruntreuung vorgeworfen. Nun hat die Uni sämtliche Posten des Rektorats neu ausgeschrieben.

Die Veterinärmedizinische Universität sucht vorzeitig einen neuen Rektor. Sämtliche Posten des Rektorats sollen "aus strategischen und organisatorischen Gründen" neu ausgeschrieben werden, heißt es auf der Uni-Homepage. Laut einem Bericht des "DLZ-Agrarmagazins" ist dieser Schritt ein Vorwand für eine Ablöse von Rektor Wolf-Dietrich von Fircks. Im Rektorat wird dies als "Vermutung und Interpretation" bezeichnet. Gegen von Fircks wird von der Staatsanwaltschaft Wien wegen Veruntreuung ermittelt.

Von Fircks' Amtszeit würde noch bis Oktober 2011 laufen. Auf der Homepage der Uni begründet er die vorgezogene Ausschreibung mit "der Komplexität und dem Aufwand des internationalen Suchverfahrens", wegen derer der Prozess "deutlich länger" als die gesetzliche Mindestzeit brauche. Damit soll "die Möglichkeit einer gleitenden Übergabe der Amtsgeschäfte ab Oktober 2010 bis spätestens 2011 geschaffen werden". Die Neuausschreibung erfolgt durch den Uni-Rat, der Senat muss dem Ausschreibungstext zustimmen.

Pechlaner spricht von "Sudelkampagne"

Im "Agrarmagazin" führt man die vorgezogene Ausschreibung darauf zurück, dass von Fircks "jahrelange Misswirtschaft" sowie "illegale, weil nicht angemeldete Tierversuche" vorgeworfen würden. Derzeit laufen außerdem Ermittlungen wegen der Veruntreuung von Geldern, wie die Staatsanwaltschaft bestätigt. Eine Sprecherin des Rektors wollte die Vorwürfe nicht kommentieren. Helmut Pechlaner, Chef des für die Ablöse zuständigen Uni-Rats, bezeichnete gegenüber der "Presse" die Vorwürfe als "Sudelkampagne". Das Angebot der vorzeitigen Ablöse stamme vom Rektor selbst.

Der Uni-Rat ist bereits im Herbst 2008 über den Vorwurf der Misswirtschaft informiert worden. Er ließ daraufhin zwei Gutachten erstellen, eine dritte Expertise soll am kommenden Montag (29. März) vorgelegt werden.

Die Vorwürfe betreffen unter anderem den Konkurs der Tochterfirma "Austrianova" mit angeblichen Schäden in der Höhe von zwei Millionen Euro. Eine weitere Subfirma der Vetmed, die "ViruSure", soll bei der Uni Schulden in der Höhe von 700.000 Euro haben. Für Kritik sorgte auch eine "offizielle" Feier zum 60. Geburtstag des Rektors im Wert von 18.000 Euro, die dieser nur zu einem Drittel selbst finanziert hat.

(APA)

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