Selbstständigkeit schreckt Studenten ab

Selbststaendigkeit schreckt Studenten
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Nach dem Diplom sehnen sich die meisten Studenten nach einer Anstellung, nur jeder Sechste will sich selbständig machen. Nach einigen Berufsjahren wird dieser Wunsch stärker.

Drei Viertel der österreichischen Studenten streben unmittelbar nach ihrem Abschluss ein Angestellten-Verhältnis an. Nur jeder Sechste (17 Prozent) plant dagegen den Schritt vom Hörsaal in die Selbstständigkeit. Der Rest ist unentschlossen bzw. strebt keine Erwerbsarbeit an. Das zeigt die internationale Studie GUESSS (Global University Entrepreneurial Spirit Students Survey), für die knapp 64.000 Hochschüler in 19 Ländern befragt wurden. Fünf Jahre nach dem Abschluss wollen aber bereits 41 Prozent ein Unternehmen gründen bzw. übernehmen.

Österreich im Mittelfeld

Damit befinden sich die Österreicher ziemlich genau im Schnitt ihrer Kommilitonen in den anderen Ländern: Auch im internationalen Vergleich wollen 76 Prozent der Studenten zunächst als Arbeitnehmer in den Beruf einsteigen - in der Schweiz, Deutschland (jeweils 83 Prozent) und Liechtenstein (81 Prozent) liegt der Anteil höher, in Südafrika, Mexiko (je 66 Prozent), Estland (67 Prozent), Ungarn (69 Prozent) und Singapur (70 Prozent) niedriger. In die Selbstständigkeit streben unmittelbar nach Studienabschluss international 16 Prozent - besonders hoch ist dieser Wunsch in Mexiko (28 Prozent), Südafrika (26 Prozent) und Finnland (24 Prozent), am schwächsten ausgeprägt in der Schweiz und Deutschland (je zehn Prozent).

Hohes Risiko schreckt ab

Nach einigen Jahren Berufserfahrung steigt der Wunsch nach einer selbstständigen Tätigkeit international von 16 auf 43 Prozent (Österreich: 41 Prozent), der Wunsch nach einer Fortführung des Angestelltenverhältnisses sinkt von rund 76 auf 47 Prozent (Österreich: 49 Prozent). Die Studienautoren betonen dabei aber, dass bei der Studenten-Befragung lediglich die Intentionen erhoben wurden und nicht das tatsächliche Verhalten. Erfahrungen aus anderen Studien würden zeigen, "dass die meisten Gründungen wirklich erst nach einigen Jahren Berufserfahrung erfolgen, viele potenzielle Gründer aber diesen Schritt nicht gehen werden, da die Opportunitätskosten (beispielsweise durch das Verabschieden von einem gut honorierten Job hin in ein risikobehafteteres Umfeld mit Familie) zu hoch sind".

An der Studie teilgenommen haben Studenten aus der Schweiz. Liechtenstein, Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, Irland, Finnland, Ungarn, Neuseeland, Australien, Südafrika, Singapur, Mexiko, Estland, Luxemburg, Griechenland, Portugal und Indonesien. In Österreich flossen die Antworten von knapp 6000 Personen ein.

(APA)

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