Medizin-Studium: Weniger (deutsche) Bewerber in Innsbruck und Wien

MedizinStudium Weniger Bewerber Innsbruck
MedizinStudium Weniger Bewerber Innsbruck(c) Antonia Schneider
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In Innsbruck haben sich deutlich weniger Deutsche für den Aufnahmetest angemeldet als im Vorjahr. Graz verzeichnet dagegen ein leichtes Plus.

Das Interesse an einem Medizinstudium in Österreich ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt haben sich an den drei Medizin-Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck 11.645 Personen zu den unterschiedlichen Aufnahmeverfahren angemeldet, die zeitgleich am 6. Juli stattfinden werden. Das sind um rund 400 bzw. knapp vier Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Das Gesamtminus geht auf das Konto von Rückgängen in Wien und Innsbruck, in Graz gibt es dagegen ein leichtes Plus, wie die Universitäten am Montag mitteilten.

An der Med-Uni Wien haben sich 5419 Bewerber verbindlich für den Eignungstest Medizinstudium (EMS) angemeldet, im Vorjahr waren es 5598. Sie rittern um einen der 740 Studienplätze für Human- und Zahnmedizin. Das Minus von 3,2 Prozent ergibt sich aus Rückgängen sowohl bei den Kandidaten aus Österreich als auch jenen aus EU-Ländern. 3050 der Angemeldeten kommen aus Österreich (2011: 3169), 2240 Interessenten stammen aus einem EU-Land (2011: 2315). Der Frauen-Anteil unter den Österreichern bleibt unverändert bei rund 57 Prozent.

In Innsbruck stehen heuer 430 Studienplätze für die drei medizinischen Studien Human-, Zahn- und Molekulare Medizin zur Verfügung. Um diese bewerben sich in diesem Jahr 2769 Personen - um rund 12 Prozent weniger als 2011 (3144). Der Rückgang ist auf die deutlich geringere Zahl an Bewerbern aus EU-Ländern zurückzuführen, insbesondere aus Deutschland. Insgesamt haben sich 1.745 EU-Bürger - darunter 95 Prozent Deutsche - angemeldet, das sind um 22 Prozent weniger als noch im Vorjahr (2233). Seitens der Uni verweist man auf den doppelten Abiturienten-Jahrgang in Bayern und Niedersachsen im Vorjahr sowie die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland, die die Bewerberzahl 2011 in die Höhe schnellen lassen hat. Die Zahl der angemeldeten Österreicher ist dagegen gegenüber dem Vorjahr von 882 auf 990 gestiegen. Von den 2769 Kandidaten sind 57,7 Prozent Frauen.

In Graz läuft die Frist für die Einzahlung des Kostenbeitrags für die Testdurchführung noch bis 30. April, außerdem müssen Bewerber dort auch eine schriftliche Bewerbung abgeben. Nach den bisher vorliegenden Zahlen wollen in Graz 3041 Personen das Aufnahmeverfahren absolvieren, um 138 mehr als 2011. Sowohl bei den Bewerbern aus EU-Ländern (1078) als auch bei jenen aus Österreich (1903) gibt es dabei ein Plus. Für das kommende Studienjahr stehen in Graz 360 Studienplätze zur Verfügung.

Genderspezifische Auswertung in Wien

Erneut Änderungen gibt es bei den Aufnahmetests. In Innsbruck finden erstmals unterschiedliche Auswahlverfahren für die drei Medizin-Studien statt, bisher wurde dort einheitlich der EMS verwendet. In Wien werden heuer beim EMS Frauen bevorzugt behandelt: Der Test soll nach Geschlechtern getrennt ausgewertet und die Ergebnisse der Frauen um einen "Ausgleichsfaktor" erhöht werden. Damit reagiert die MedUni Wien auf das schlechtere Abschneiden der Frauen bei den bisherigen Eignungstests.

An allen drei Standorten kommt bei der Aufnahme wieder die Quotenregelung zum Einsatz. Demnach stehen 75 Prozent der Plätze für Bewerber mit österreichischem Maturazeugnis zur Verfügung, 20 Prozent für Bewerber aus EU-Mitgliedstaaten und fünf Prozent für jene aus anderen Ländern.

(APA)

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