Studentenproteste in Kanada schlugen in Gewalt um

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Demonstranten griffen das Kongresszentrum in der Provinz Quebec mit Wurfgeschossen an. Die seit Februar andauernden Studentenproteste richten sich gegen eine geplante massive Erhöhung der Studiengebühren.

Die seit Wochen anhaltenden Studentenproteste in der kanadischen Provinz Quebec sind am Freitag in Gewalt umgeschlagen. Mehr als 2000 Demonstranten aus der gesamten Provinz, darunter Studenten, Professoren und Gewerkschafter, zogen zunächst friedlich durch die 170 Kilometer östlich von Montréal liegende Stadt Victoriaville, wie ein AFP-Reporter berichtete. Vor dem Kongresszentrum, in dem am Wochenende eine Versammlung der in der Provinz regierenden Liberalen Partei Quebecs (PLQ) stattfindet, gab es jedoch Zusammenstöße mit der Polizei.

Sieben Demonstranten verletzt

Die Demonstranten griffen das Kongresszentrum mit Wurfgeschossen an, zerstörten eine Fensterscheibe und durchbrachen die Absperrungen vor dem Gebäude. Abgeordnete der PLQ beobachteten die Angriffe aus dem Inneren des Gebäudes. Die Polizei reagierte mit Reizgas auf die Angriffe der Demonstranten, mehrere von ihnen wurden festgenommen. Mindestens sieben Demonstranten und vier Polizisten wurden verletzt. Das Treffen der PLQ war aus Angst vor Studentenprotesten eigens von Montréal nach Victoriaville verlegt worden.

Reuters (Muschi)

Die seit Mitte Februar andauernden Studentenproteste richten sich gegen eine geplante massive Erhöhung der Studiengebühren in Quebec. Diese sollen über fünf Jahre hinweg um 75 Prozent auf 3800 Dollar jährlich angehoben werden. Der Ministerpräsident von Quebec, Jean Charest, forderte die Studenten am Freitag auf, "zur Vernunft zu kommen" und ihr Studium wieder aufzunehmen.

(APA/AFP)

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