Graz: ÖH-Koalition wegen gestohlener Plakate geplatzt

Die Fachschaftslisten kündigen die Zusammenarbeit mit der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft.

Graz/Wien/Red. Nur drei Wochen vor der Hochschülerschaftswahl kündigen die Fachschaftslisten an der Uni Graz (Flug) die Koalition mit der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft (AG). Grund dafür: der Klau von Wahlplakaten. Einige Mitglieder der Aktionsgemeinschaft seien auf dem Grazer Universitätsgelände bei dem Versuch angetroffen worden, die Plakatständer der Flug zu entwenden.

„Diese Aktion ist der negative Höhepunkt einer Reihe von Unstimmigkeiten“, so der ÖH-Chef der Universität Graz, Stefan Thum (Flug). Der AG-Chef Florian Lerchbammer reagierte rasch. Via Twitter kündigte er Konsequenzen an. „Ausschluss“, twitterte er. Die AG Uni Graz kündigte an, die Vorfälle zu untersuchen und distanzierte sich von „derartig schmutzigen Wahlkampfstrategien“.

AG auch an WU in Bedrängnis

Für die AG läuft es aber auch an der Wirtschaftsuniversität (WU), an der sie die absolute Mehrheit hat, nicht gut. Dort wird die AG durch einen offenen Brief bloßgestellt. Der Verfasser, David Baumholzer, war bis März unabhängiger Mitarbeiter im Internationalen Referat der ÖH WU tätig und erhielt dadurch einen Einblick.

Baumholzers Vorwürfe wiegen schwer: Die AG stelle Parteiinteressen über das Wohl der Studenten, die Geldgeschäfte der AG ließen vermuten, dass „große Summen veruntreut werden“, außerdem lasse sich die AG WU ihre Wahkampagne von den ÖH-Beiträgen zahlen. Der ÖH-Vorsitzender der WU, Christian Tafart, kontert: Die Behauptungen seien „schlichtweg falsch“. Baumholzer sei lediglich enttäuscht, da er den von ihm gewünschten Referentenposten nicht bekommen habe.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2013)

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