Einhorn statt Café Rosa: Homepage wurde eingestellt

Homepage Rosa wurde eingestellt
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Die ÖH Uni Wien hält es nicht mehr für nötig, eine eigene Homepage für das Café Rosa zu betreiben. Statt Infos über das Studibeisl erscheint nun ein rosa Einhorn unter dem Link.

Ein Mädchen reitet ein rosarotes Einhorn über einen bunten, blinkenden Regenbogen: Das ist das Bild, das man zu Gesicht bekommt, wenn man die Homepage des bankrotten Café Rosa aufruft. Was wie ein Hackerangriff aussieht, ist eine bewusste Aktion der ÖH Uni Wien: "Die Seite gibt es nicht mehr, da es das Café Rosa nicht mehr gibt", heißt es auf Anfrage von DiePresse.com. Man habe sich dazu entschlossen, die Seite auf das beschriebene Bild umzuleiten. Einen tieferen Sinn habe das Bild mit dem Einhorn nicht, so die ÖH Uni Wien.

Dass die Homepage just während des ÖH-Wahlkampfes eingestellt wird, ist wohl kein Zufall. Immerhin ist das Café Rosa eines der bestimmenden Themen. Vor allem die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) und der Ring freiheitlicher Studenten (RFS) versuchen aus dem Café Rosa, das bislang rund 500.000 Euro verschlungen hat, Profit für die Wahl zu schlagen. Geschlossen wurde das Studibeisl schon im März 2012. Seither wird ein Pächter gesucht. Bislang aber ohne Erfolg. Nun - rund zwei Wochen vor der Wahl - sieht die ÖH Uni Wien keinen Sinn mehr darin, die Homepage des Cafés länger zu betreiben.

Sticker mit QR-Codes auf Plakaten

Gemunkelt wird, dass die Einstellung der Homepage aber direkt mit einer Wahlkampfaktion zu tun hat. Denn vor Kurzem sind auf den Plakaten der Grünen und Alternativen Studierenden der Gras sowie auf jenen des Verbands sozialistischer StudentInnen - sie sind gemeinsam mit dem KSV-LiLi für das Café verantwortlich - Sticker mit sogenannten QR-Codes aufgetaucht, die die Benützer direkt auf die Homepage des Café Rosa leiteten. Damit sollte wohl Negativ-Werbung für die beiden Fraktionen gemacht werden.

Die Aktionsgemeinschaft bezeichnet das Einstellen der Homepage als "keinen wahnsinnig intellegenten Schachzug". Die ÖH Uni Wien solle lieber "zur Aufklärung beitragen" und "den geprüften Jahresabschluss vorlegen", so AG-Spitzenkandidat Florian Lerchbammer.  

Immerhin: In einem Punkt gab die ÖH Uni Wien Entwarnung: Dass die Homepage des Café Rosa nicht mehr besucht werden kann, bedeute nicht, dass die Räumlichkeiten nicht mehr gemietet werden könnten. Die Suche nach einem Pächter geht also trotzdem weiter.

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