ÖH-Wahl: FLÖ fordern weniger Anwesenheitspflicht

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Die Fachschaftslisten gehen mit einem 35-jährigen deutschen Psychologiestudenten ins Rennen.

Die Fachschaftslisten (FLÖ) treten bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (FLÖ) für ein einheitliches Studienrecht an allen Hochschulen ein. Außerdem müssten die Hochschulen ausfinanziert und etwa Anwesenheitspflichten in Lehrveranstaltungen reduziert werden. Wahlziel sind mindestens 20 Prozent der Stimmen, so Spitzenkandidat Philip Flacke bei einer Pressekonferenz am Montag.

Nach Ansicht der FLÖ muss es egal sein, ob ein Student an einer Uni, einer Privatuni, einer Fachhochschule (FH) oder einer Pädagogischen Hochschule (PH) inskribiert ist. Das Studien- und Prüfungsrecht soll an allen Hochschultypen einheitlich sein. Flacke (35), der an der Uni Klagenfurt Psychologie studiert, verlangte außerdem ein Drittel der Stimmen für die Studierenden in allen Entscheidungsgremien.

Derzeit hätten Studierende an den Universitäten im Senat nur 25 Prozent der Sitze inne, die Professoren allerdings 50 Prozent. "Das Stimmgewicht der Studierenden muss dem der Lehrenden entsprechen, wenn wir als PartnerInnen auf Augenhöhe wahrgenommen werden sollen", so die FLÖ in ihrem Programm.

Gegen Gebühren und Schranken

Die FLÖ sprechen sich gegen Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen aus. Zudem müssten die Hochschulen von der öffentlichen Hand ausfinanziert werden - "das politische Herausreden auf Drittmittel kann eine öffentliche Finanzierung nicht ersetzen", so Elisabeth Gellner, derzeit ÖH-Vorsitzende am Mozarteum.

Ausländische Studierende benötigten wiederum Planungssicherheit, forderte Sanel Omerovic. Der derzeit im Vorsitzteam der Uni Graz tätige FLÖ-Vertreter bemängelte, dass diese oft nur ein einjähriges Visum bekämen, nur ein Fach inskribieren und lediglich zehn Stunden arbeiten dürfen.

Die ÖH-Vorsitzende an der Medizin-Uni Wien, Sarah Schober, verlangte ein "Herunterschrauben der Anwesenheitspflichten": "Studierende müssen neben dem Studium auch andere Pflichten haben dürfen." Als Beispiel nannte sie eine Erwerbstätigkeit, die Betreuung von Kindern oder die Pflege Angehöriger.

RFS wird ausgeschlossen

Eine Zusammenarbeit können sich die FLÖ mit allen Fraktionen außer dem Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) vorstellen. Dazu seien die Positionen doch zu weit entfernt, so Flacke. Als Hauptunterschied zur ebenfalls parteiunabhängig auftretenden Fraktion Engagierter Studierender (FEST) sieht er, dass die FEST "eher links" angesiedelt sei: "Wir möchten uns keiner Ideologie hingeben."

Derzeit stellen die FLÖ zusammen mit der FEST und dem Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) sowie den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) die ÖH-Exekutive. Auch künftig wollen sie im ÖH-Vorsitz vertreten sein.

Spätberufener aus Deutschland

Der spätberufene Psychologiestudent Flacke stammt aus der Nähe von Osnabrück. Nach Klagenfurt verschlug es ihn, als er sich nach einem Psychologie-Studienplatz umsah und ihm ein Freund von Klagenfurt vorschwärmte. "Ich bin aber kein klassischer Numerus-Clausus-Flüchtling." Aufgrund seines Alters hätte er auch in Deutschland überall einen Studienplatz bekommen.

(APA)

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